“Dunkle Wolken”: Bosch plant wohl über 3000 Stellen zu streichen

Das Gebäude von Bosch. Ein Geschäftsstandort der Firma Bosch. Am Eingang des Bürogebäudes wehen fünf Fahnen im Wind. Dunkle Wolken ziehen über die Geschäftsstelle des Konzerns.
Symbolbild © imago/Sven Simon

Aufgrund großer Herausforderungen streicht der Technologie-Konzern Bosch wohl bald über 3.000 Stellen. Vor allem einen Sektor nimmt das Traditionsunternehmen bei den Kürzungen ins Visier. 

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Das ist eine echte Hiobsbotschaft für alle Mitarbeiter: Noch in diesem Jahr will der Technologie-Konzern Bosch über 3.000 Stellen streichen. Die Geschäftsleitung berichtet von mächtigen Herausforderungen, mit denen Bosch in den nächsten Jahren zu kämpfen habe.

Radikale Zäsur besonders in einem Sektor

Es hatte sich bereits Anfang des Jahres angedeutet, dass Bosch bald über 3.000 Arbeitsplätze streichen könnte. Die Konzernleitung bestätigte nun, die Pläne noch in diesem Jahr umsetzen zu wollen. So stehe das Unternehmen vor enormen Herausforderungen, die einen solchen radikalen Schnitt erfordern würden, heißt es aus der Geschäftsführung. Die meisten der wegfallenden Arbeitsplätze sind im Automobilbereich geplant. Gerade in diesem Sektor ist die weltweite Nachfrage nach Autos drastisch eingebrochen, weswegen Bosch nun radikale Einsparungen vornehmen muss.

Auch die angestrebte Transformation in den E-Auto-Markt läuft aus Sicht der Konzernchefs nicht wie geplant. Denn die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ist in den vergangenen Monaten stark rückläufig. Als einzigen verbliebenen Kassenschlager nennen die Bosse Technologie für Hybridautos, die Käufer gegenüber den vollelektrischen Fahrzeugen derzeit klar bevorzugen. Der langfristige Wechsel von den Verbrennungsmotoren hin zu umweltfreundlicherer Technologie ist laut der Geschäftsführung aber weiterhin die Top-Priorität. Ohnehin vermuten Experten, dass mit dem Aufkommen der E-Mobilität rund ein Fünftel der Arbeitsstellen im Automobilsektor wegfallen könnten. Rund 1.500 der 3.200 zu streichenden Stellen bei Bosch fallen daher folgerichtig in das Feld der Antriebstechnologie.

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Misere zieht auch in andere Sektoren ein

Der Automobilbereich ist nicht der einzige Sektor, der von dem geplanten Stellenabbau betroffen sein wird. Denn die Chefetage berichtet auch im Bereich der Werkzeuge und Haushaltsgeräte von eingebrochenen Verkaufszahlen. Dies hat zur Folge, dass dort ebenfalls Hunderte Arbeitsplätze wegfallen werden. Im Bereich der Wärmepumpen kommt Bosch aus einem absoluten Rekordjahr 2023. Diese Übernachfrage konnte wie erwartet 2024 nicht aufrechterhalten werden. Trotz des Zwischentiefs glaubt die Geschäftsführung, den Konzern bald aus dieser Misere hinausführen zu können. Allen momentanen Problemen zum Trotz sieht Bosch das Elektroauto weiterhin als eine der vielversprechendsten Wachstumsmöglichkeiten für die Zukunft des Konzerns.