Dunkle Wolken bei Bosch: Massiver Stellenabbau droht in Werken

Zentrale vom Hersteller Bosch mit Logo. Das Gebäude steht in Gerlingen im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Das auffällige Gebäude wurde vom Architekturbüro AIG geplant. Über 2.000 Mitarbeiter bei Bosch bangen jetzt um ihre Zukunft.
Symbolbild © istockphoto/Daniel Kloe

Das Großunternehmen Bosch plant weiter mit einem gravierenden Stellenabbau in manchen Werken. Die Geschäftsführung stellt nach und nach konkrete Pläne vor, wie dieser Einschnitt vonstatten gehen soll.

Eines der renommiertesten deutschen Unternehmen ist seit Anfang des Jahres stark in den Schlagzeilen. Der Technik-Riese Bosch plant einen massiven Stellenabbau in mehreren Werken und zog so auch den Zorn einiger Mitarbeiter auf sich. Teilweise rudert die Geschäftsführung jetzt zurück und beschließt Maßnahmen, um die Angestellten zu beruhigen.

Nach massiven Protesten: Geschäftsleitung macht Zugeständnisse

Besonders in den Fokus der anvisierten Sparmaßnahmen gerät auch das Werk “Power Tools” in Leinfelden-Echterdingen. Dieser Geschäftsbereich ist spezialisiert auf Elektrowerkzeuge, Messtechnik und Gartengeräte. 2.000 Mitarbeiter zittern dort seit Jahresbeginn um ihre Jobs. Ursprünglich plante Bosch dort die Entlassung von 560 Mitarbeitern bis Ende 2025. Besonders in der Verwaltung wollte die Geschäftsleitung die Stellen streichen. Nach massiven Protesten vor der Hauptzentrale sollte der geplante Stellenabbau weniger drastisch als geplant ausfallen. Laut den Entscheidungsträgern sollen dort jetzt 80 Stellen weniger gestrichen werden als ursprünglich geplant.

Der Großteil der Einsparungen will das Unternehmen im Bereich der Verwaltung vornehmen. Die Geschäftsführung berichtet von einer Vereinbarung, die wirtschaftlich als auch sozial verträglich sei. Entscheider verweisen dabei auf freiwillige Abfindungsprogramme und Vorruhestandsregelungen, die in den vergangenen Tagen auf den Weg gebracht worden seien. Außerdem will Bosch betroffene Mitarbeiter in anderen Positionen einsetzen. Betriebsbedingte Kündigungen schloss Bosch Power Tools am Standort in Leinfelden-Echterdingen bis 2028 aus.

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Rekord-Investment trotz Stellenabbau

Ziel des Stellenabbaus sei es nach Angaben der Geschäftsführung vor allem, Kosten zu sparen. Besonders aufgrund sinkender Absatzzahlen im Automobilbereich steht der Technik-Riese unter Druck. Anfang des Jahres war sogar die Rede von 7.000 Stellen, die bis zum Jahr 2028 bei Bosch wegfallen sollen. Davon sind allein 3.000 Berufstätige in Baden-Württemberg betroffen.

Trotz der massiven Sparmaßnahmen sorgte die Konzernspitze in dieser Woche für einen Paukenschlag. Für 7,4 Milliarden will das Stuttgarter Traditionsunternehmen die Heizungs-und Klimatisierungssparte des japanischen Konzerns Johnson Controls und Hitachi übernehmen. Sollte der Deal tatsächlich über die Bühne gehen, würde Bosch das teuerste Investment der Konzerngeschichte tätigen. Weitere Übernahmen sind laut Geschäftsführung auch in Deutschland geplant.