Deutscher Traditionsbetrieb ist insolvent – “Kunden sind traurig”

Ein Maler steht auf einer Leiter und streicht eine Wand weiß. Im Hintergrund stehen zwei weitere Maler und mischen auf einem Tisch Farben zusammen.
Symbolbild © imago/Rupert Oberhäuser

Wieder erwischt es einen deutschen Traditionsbetrieb, der jetzt insolvent ist. Die Kunden sind darüber genauso traurig wie überrascht. Der Grund ist dieses Mal jedoch ein besonderer.

Ein weiterer deutscher Traditionsbetrieb ist insolvent – die Nachricht macht in diesem Fall die Kunden nicht nur traurig, sondern man ist auch sehr überrascht aufgrund dieser Ankündigung. Gerechnet hat damit wohl niemand. Und auch der Grund für die Insolvenz zählt nicht zu den sonst üblichen, aus denen viele andere Unternehmen aufgeben müssen.

Zahl der Insolvenzen steigt dramatisch an

Schon im Mai zeigte sich anhand der Daten des Statistischen Bundesamtes, dass die Insolvenzen im Gegensatz zum vorherigen Jahr drastisch angestiegen sind. Und verfolgt man die Meldungen, erkennt man, dass dieser Trend sich weiterhin fortsetzt. Dies ist auch kein Wunder, denn Wirtschaftsexperten hatten schon vorhergesehen, dass sich die äußerst angespannte Wirtschaftslage in der nächsten Zeit wohl nicht zugunsten von Unternehmen und Verbrauchern ändern wird.

Traditionsbetrieb muss aus besonderem Grund Insolvenz anmelden

In die Liste der insolventen Unternehmen reiht sich nun ein weiterer deutscher Traditionsbetrieb ein. Der Malereibetrieb Will aus Kulmbach musste Insolvenz anmelden. Seit dem 1. August läuft das Verfahren. Doch auch, wenn diese Nachricht erst einmal alle Betroffenen traurig stimmt, sieht es sehr gut für den Malereibetrieb aus. Laut Geschäftsführer seien genügend Aufträge vorhanden. Alle Mitarbeiter gehen weiterhin wie gewohnt ihrem Job nach. Es hat bislang auch niemand gekündigt.

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Das Problem liegt nämlich nicht in mangelnden Aufträgen und den stetig steigenden Kosten begründet. Der Malerbetrieb Will hat ein anderes Problem: Auf einer Großbaustelle in Bayreuth ist das Unternehmen vor zwei Jahren eingesprungen und wurde dann auch als Generalunternehmen engagiert. Doch im letzteren Fall hatte der Betrieb zwar viel Arbeit, bekam dafür jedoch kein Geld. Dadurch fehlt ein sechsstelliger Betrag, weshalb der Malereibetrieb in eine finanzielle Schieflage geraten ist. Sowohl der Insolvenzverwalter und der Geschäftsführer als auch die Belegschaft selbst sind zuversichtlich. Alle Beteiligten hoffen, dass das Insolvenzverfahren bis November erfolgreich zum Abschluss gebracht werden kann. Wir drücken allen die Daumen!