Deutsche Traditionsfirma schlittert nach 50 Jahren in die Insolvenz

Eine ältere Kundin steht vor einer Buchhandlung in der Innenstadt und stöbert durch die Körbe mit Kalendern. Neben ihr befinden sich verschiedene reduzierte Kalender sowie weitere Bücher und sonstige Ware.
Symbolbild © imago/Ralph Peters

Eine deutsche Traditionsfirma muss nach 50 Jahren Insolvenz anmelden. Für fast alle Mitarbeiter ist das eine Katastrophe, denn die meisten Angestellten verlieren nun ihren Job. Es drohen sogar gerichtliche Klagen. 

Nach 50 Jahren rutscht die nächste deutsche Firma in die Insolvenz. Die Pleite ist besonders für die Mitarbeiter ein Schlag ins Gesicht, denn fast alle sind über den Umgang der Geschäftsführung mächtig sauer. Fest steht jetzt, wie es mit dem entkräfteten Unternehmen weitergeht.

Mitarbeiter sauer: Deutsche Traditionsfirma lässt Angestellte fallen

Erst Ende August feierte dieser deutsche Traditionsverlag sein 50-Jähriges Jubiläum. Doch zu dieser Zeit wussten die meisten Mitarbeiter bereits, dass ihre Tage in dem etablierten Unternehmen wohl gezählt sind. Denn im Februar meldete die deutsche Traditionsfirma Insolvenz an und arbeitete umfangreiche Sanierungspläne aus. In Zusammenarbeit mit dem Insolvenzverwalter stimmte die Geschäftsführung des Zahnärztlichen Fachverlags (ZFV) im Mai einem Verkauf an die “mgo Fachverlage” zu, die in Kulmbach (Franken) ihren Hauptsitz haben. Die Firma aus Herne (Westfalen) ist bekannt für mehrere zahnmedizinische Publikationen mit insgesamt rund 47.000 Abonnenten.

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Bei den rund 28 Mitarbeitern keimte durch den Verkauf Hoffnung auf, die aber bald zerschlagen wurde. Denn laut Medienberichtet übernahm der neue Eigentümer seit Mai lediglich drei Mitarbeiter. Alle anderen müssen sich jetzt wohl nach einer neuen Arbeitsstelle umsehen. Die Geschäftsführung der Firma, die in Harne (Westfalen) sitzt, steht in der Region nun unter Beschuss. Ihr wird unter anderem vorgeworfen, sich nicht ausreichend für die Mitarbeiter eingesetzt zu haben. Außerdem hatte der Zahnärztliche Fachverlag erst vor kurzem ein neues Zentrum eröffnet, das rund fünf Millionen Euro gekostet hatte.

Unter Beschuss: Mitarbeiter ziehen gegen Traditionsbetrieb vor Gericht

Laut lokalen Medienberichten hätten einige Mitarbeiter bereits Klage beim Arbeitsgericht eingereicht. Sie verlangen eine Weiterbeschäftigung oder Übernahme in die neuen Firmenstrukturen. Angeblich hätten die ehemaligen Angestellten weder Abfindungen noch würdige Verabschiedungen erhalten, heißt es in den Berichten. All diese Schlagzeilen markieren sicherlich den Tiefpunkt der deutschen Traditionsfirma in der Insolvenz, die in der Branche unter anderem für die Zeitung “dzw”, das Magazin “pi – Prophylaxe Impuls” und die “ZahnarztWoche” bekannt ist.