Bosch-Chef prangert an: Zu wenig Beachtung für E-Auto-Alternativen

Zentrale vom Hersteller Bosch mit Logo. Das Gebäude steht in Gerlingen im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Das auffällige Gebäude wurde vom Architekturbüro AIG geplant. Über 2.000 Mitarbeiter bei Bosch bangen jetzt um ihre Zukunft.
Symbolbild © istockphoto/Daniel Kloe

Von Seiten des neuen Bosch-Chefs kommt jetzt eine Mahnung. Denn er findet, dass eine wichtige Alternative zur E-Technik viel zu wenig Beachtung erhält. Er vertritt seinen Standpunkt deutlich.

Mit einer alternativen Methode zum E-Auto könnten alle Autos klimaneutral werden. Das zumindest erklärt Stefan Hartung, neuer Bosch-Chef. Laut ihm findet die Alternative viel zu wenig Berücksichtigung.

E-Fuels sollen eine klimaneutrale Alternative darstellen

Schon bald sollen Verbrenner auf den Straßen verbannt sein. Einige Hersteller haben bereits angekündigt, dass sie keine Verbrennermotoren mehr für Autos herstellen werden. Die Alternative ist hier das E-Auto. Doch laut Stefan Hartung, dem neuen Chef von Bosch, ist eine weitere Methode viel zu wenig in der Beachtung.

Er empfiehlt, dass neben dem E-Auto auch synthetische Kraftstoffe ein Mittel der Wahl sein sollten. Denn vor E-Autos sind das Topthema überhaupt. So wird schnell vergessen, dass es auch noch andere Techniken gibt, die als Alternative zum Verbrenner existieren.

CO2-Grenzwerte werden kritisch gesehen

Bosch ist als Automobilzulieferer mitten im Geschehen. Doch das Unternehmen hält die CO2-Grenzwerte für kritisch. Denn sie werden immer strenger und könnten bald schon dazu führen, dass sie kaum mehr erfüllt werden können. Der frühere Bosch-Chef fand bereits, dass durch diese von der EU angestrebten Grenzwerte, deutsche Autohersteller scheitern lassen könnten.

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Bosch-Chef Stefan Hartung, der die Nachfolge angetreten hat, findet ebenfalls, dass ein Verbrennerverbot viel zu frühzeitig kommt. Er findet, dass wir im Klimawandel-Kampf „alles benötigen, was verfügbar ist“. So sollten laut ihm, neben E-Autos auch synthetische Kraftstoffe für den Markt interessant sein.

E-Fuels sollten vermehrt auf den Markt

Sollte aber der Verbrenner in Zukunft verboten sein, dann würden auch synthetische Kraftstoffe nichts nützen. Leider benötigt die Herstellung von E-Fuels noch viel Energie. Hartung erklärt, dass für ein klimaneutral werden von E-Fuels: „…müssen diese Kraftstoffe selbst mit CO2-frei produziertem Strom hergestellt werden. Erfindergeist stimuliere ich aber nicht mit technologischen Vorgaben“, so Hartung.

Nach Hartungs Meinung, sei es schwierig, wenn bestimmte Technologien direkt von Anfang an ausgeschlossen werden. Er möchte dabei auch die Bevölkerung berücksichtigt wissen: „Damit wird hinter viele Arbeitsplätze ein Fragezeichen gemacht und auch die soziale Akzeptanz für die erforderlichen Maßnahmen verringert.“ Und er erklärt weiter: „Gegen die Menschen wird sich Klimaschutz aber nicht realisieren lassen.“