Aus nach 200 Jahren: Traditions-Fleischerei schließt alle Filialen

Verkäuferin in einer Metzgerei greift hinter der Theke nach oben zu einer geräucherten Wurst, die an einer Wand mit weißen Fliesen hängt. Es sind unterschiedliche Wurstwaren zu sehen.
Symbolbild© imago/Panthermedia

Diese Traditions-Fleischerei schließt endgültig. Alle Filialen sind betroffen, sodass Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren. Es musste Insolvenz angemeldet werden, denn der Wursthersteller ist mittlerweile zahlungsunfähig.

Fleischereibetriebe verschwinden zunehmend. Jetzt schließt eine weitere Traditions-Fleischerei, weil sie offenbar nicht überlebensfähig ist. Sie ist insolvent und teilt damit ein ähnliches Schicksal wie andere Betriebe.

Diese Fleischerei muss für immer schließen

Immer seltener entscheiden sich junge Menschen dazu, eine Ausbildung zum Fleischer zu machen. Zudem geht der generelle Fleischkonsum zurück und das Kaufverhalten ändert sich. Während einige Menschen auf Ware aus Supermärkten und Discountern zurückgreifen, verzichten andere gänzlich auf Fleisch. Viele Metzgereien in Deutschland bekommen die Folgen deutlich zu spüren. Sie mussten bereits schließen. Die veränderte Nachfrage, aber auch die steigenden Rohstoff- und Produktionskosten haben dazu beigetragen. Jetzt verschwindet eine weitere Fleischerei.

Auch diese hat offenbar alles versucht, um zu überleben: Medienberichten zufolge konnte die Fleischerei im Mai 2024 zunächst gerettet werden, nachdem zuerst das Aus gedroht hatte. Das war eine gute Nachricht. Allerdings konnte sich das Unternehmen über diese Entwicklung nur relativ kurz freuen. Schon nach wenigen Monaten musste die Traditions-Fleischerei Holzapfel Insolvenz anmelden. Die Kernsanierung hat nicht ausgereicht. Das Familienunternehmen schließt alle Standorte, heißt es. Das Geschäft sei nicht mehr rentabel. Auch die Mitarbeiter seien vom Aus betroffen.

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Das passiert jetzt mit den Mitarbeitern

Weil die Mitarbeiter bei Holzapfel nicht mehr beschäftigt werden können, verlieren diese ihre Stellen. Betroffen seien rund 80 Mitarbeiter. Diese will man offenbar nicht im Stich lassen, weshalb man mit den jeweiligen Arbeitsämtern, die für die Mitarbeiter in der Region zuständig sind, in Verhandlung sei. Auf diese Weise soll offenbar verhindert werden, dass Betroffene sich völlig perspektivlos fühlen. Weil die traditionelle Fleischindustrie in den letzten Jahren viele Veränderungen durchlebt hat und es wohl auch in Zukunft tun wird, müssen Arbeiter sich zunehmend anpassen. Hoffnung gibt es dennoch: Sofern keine neue Stelle gefunden werden kann, ist manchmal der Quereinstieg in verwandte Bereiche in der Lebensmittelindustrie möglich. Zudem lohnt es, sich über Umschulungsmaßnahmen zu informieren.