“Auch zu teuren Zeiten”: Beim Trinkgeld zu sparen ist unmenschlich

Getränke und Geld auf einem Tablett in einem Restaurant. Ein kleines und ein großes Glas mit Eiswürfeln stehen auf dem silbernen Tablett, auf dem auch ein 20-Euro-Schein, ein 10-Euro-Schein, ein 5-Euro-Schein sowie verschiedene Euro-Münzen liegen.
Symbolbild © imago/MiS

Beim Trinkgeld zu sparen, empfinden Experten und auch diejenigen, die darauf angewiesen sind, als unmenschlich. Auch in teuren Zeiten, in denen man selbst nicht viel Geld hat, sollte man hier nicht knauserig sein.

Auch wenn weiterhin die Preise steigen und man selbst sparen muss: Experten halten es für ein absolutes No-Go und für unmenschlich, beim Trinkgeld zu sparen. Denn Kellner, Lieferboten und Co. sind auf dieses angewiesen.

Essen gehen wird zum Luxusgut

Für immer mehr Menschen wird das Speisen in einem Restaurant oder einem Lokal zu einem Luxusgut. Wegen der stetig steigenden Preise kann ein solcher Besuch mittlerweile ein kleines Vermögen kosten. Insbesondere wenn man nicht knausern und sich etwas gönnen will. Immerhin möchte man diesen Luxus auch genießen und nicht aufs Geld schauen müssen. Natürlich überlegt dann so manch ein Gast, ob man nicht das Trinkgeld einfach weglassen kann. Denn dieser Posten ist immerhin nicht verpflichtend. Da hierzulande fünf bis zehn Prozent vom Gesamtbetrag als Trinkgeld gegeben werden, mag der ein oder andere mit Sicherheit in Versuchung geraten.

“Absolut unmenschlich und nicht zu rechtfertigen!”

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Doch der Versuchung, beim Trinkgeld zu sparen, sollte man nicht nachgeben, so die Experten. Dies sei absolut unmenschlich, denn die Angestellten in vielen Dienstleistungsbereichen seien auf das Trinkgeld angewiesen. Dieses können einen Großteil ihres Einkommens ausmachen. Kellner, Lieferboten, Friseure – um nur ein paar Beispiele zu nennen – verdienen für die schwere Arbeit, die sie erledigen, viel zu wenig. Dabei haben auch sie mit den steigenden Kosten für Energie und Lebenshaltung zu kämpfen. Nimmt man ihnen jetzt auch noch das Trinkgeld, fallen sie mit ihren Löhnen unter das Existenzminimum.

Aber was soll man tun, wenn man selbst kaum Geld hat und sich einmal einen Service gönnen will? Experten raten dazu, dann nicht beim Trinkgeld zu sparen, sondern bei der Wahl der Leistung. So könne man sich beispielsweise einen einfachen Kaffee anstatt eines Kaffeemischgetränks bestellen. Aus diesem Weg bleibe auch noch etwas fürs Trinkgeld übrig. Wenn man sich gut aufgehoben gefühlt habe, sollte man die Servicemitarbeiter durchaus belohnen. Auch wenn kein Rechtsanspruch auf Trinkgeld bestehe. Laut Experten zeige dies auch ein großes Stück Solidarität.