Alarm: Deutsche Region muss Trinkwasser abkochen – “Nicht trinken”

Nahaufnahme eines Wasserhahns mit Wassertropfen. Der Wassertropfen hängt an dem silbernen Kopf des Wasserhahns für Trinkwasser. Womöglich ist der Wasserhahn undicht, weshalb der Tropfen herunterzufallen droht.
Symbolbild © istockphoto/Andrei310

Jetzt wird es potenziell gefährlich. Eine erste deutsche Region muss Trinkwasser abkochen, um nicht zu riskieren, gefährliche Keime zu trinken. Belastetes und kontaminiertes Wasser trifft in letzter Zeit immer häufiger in der Bundesrepublik auf.

Eigentlich kann man sich in Deutschland glücklich schätzen, Wasser aus dem Wasserhahn trinken zu können. Doch Verunreinigungen führen immer wieder zu Kontaminierungen, sodass das nicht mehr möglich ist. So muss nun eine Region in Deutschland Trinkwasser sogar abkochen, um es noch ohne Bedenken genießen zu können.

Mit Keimen belastetes Trinkwasser sorgt in Stadt für Unruhe

Noch nicht lange ist es her, als Anfang September ein gefährlicher Keim im Trinkwasser von Limburg gefunden wurde. Bei einer Wasseruntersuchung entdeckte man den Krankenhauskeim Pseudomonas, der vor allem für Menschen mit schwachem Immunsystem gefährlich ist. Dieser Keim kann tatsächlich ernsthafte Lungenentzündungen auslösen. Deshalb reagierten die Behörden sehr schnell auf diese Gefahrenlage. Seit Mittwoch gilt daher ein Abkochgebot für das gesamte Stadtgebiet. Die Bürgerinnen und Bürger sind dazu angehalten, Trinkwasser nur noch nach vorherigem Abkochen zu nutzen. Dabei ist es egal, ob man es trinken will oder zum Kochen oder Zähneputzen nutzen will.

Das Abkochgebot ist vor allem eine Vorsichtsmaßnahme, um zu verhindern, dass der Keim über das Leitungswasser in den Körper gelangt. Pseudomonas aeruginosa ist beunruhigenderweise bekannt dafür, dass er schwer behandelbar ist, da viele Stämme gegen gängige Antibiotika resistent sind. Die schnelle Information und Reaktion der Stadtverwaltung und der Energieversorgung Limburg GmbH soll nun größere gesundheitliche Probleme verhindern.

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Diese Maßnahmen zur Säuberung sollen helfen

Nun entschieden die Limburger Behörden, um die Trinkwasserversorgung wieder zu sichern, sofort Maßnahmen ergriffen. Das gesamte Trinkwasser wird dafür mit Chlor versetzt, um die Ausbreitung des Keims zu stoppen. Zusätzlich spülen die Wasserwerke in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt sogar die Leitungen, um alle Rückstände des Keims zu entfernen. Diese speziellen Rohrnetzspülungen werden regelmäßig durchgeführt. Das soll sicherstellen, dass das Wasser bald wieder unbedenklich genutzt werden kann.

Bereits Ende August gab es schon die ersten Vorsichtsmaßnahmen in bestimmten Teilen Limburgs. Damals desinfizierte man das Wasser in einigen Stadtteilen vorbeugend. Seitdem überwachen die Wasserwerke die Situation kontinuierlich, indem sie engmaschige Proben entnehmen und auswerten. Die Limburger leider können erst dann wieder unbelastetes Trinkwasser verwenden, wenn alle Tests die gewünschte Qualität zeigen. Erst dann will die Stadt das Abkochgebot aufheben. Bis dahin bleibt die Sicherheit der Bevölkerung, zu Recht, oberste Priorität.