500 Euro Strafe: Strenge Kleiderregel an Badeorten ausgeweitet

Der Schladitzer See nahe Leipzig ist ein beliebter Urlaubsort. Mehrere Menschen befinden sich an einem Badestrand in Bikini und Badehose. Manche schwimmen im Wasser. Manche sonnen sich auf Badetüchern.
Symbolbild © istockphoto/Clara Nila

Immer häufiger führen Gemeinden eine strenge Kleiderregel an Badeorten ein. Wer dagegen verstößt, muss mit einer teuren Strafe rechnen. Doch nicht nur an öffentlichen Orten gilt der neue Dresscode.

Viele sind gegenüber diesen neuen Benimmregeln komplett ahnungslos. Immer mehr Gemeinden führen neuerdings strenge Kleiderregeln an Badeorten ein. Wenn Touristen sich nicht daran halten, wird ein saftiges Bußgeld fällig.

Anwohner sauer: Verstöße gegen Höflichkeit und Anstand

Ersten Touristen könnte mitten im langersehnten Urlaub schon bald eine Strafe von bis zu 500 Euro blühen. Denn wer nicht aufpasst, kann inzwischen an manchen Badeorten wegen einer strengen Kleiderregel ungewollt die Aufmerksamkeit der Ordnungshüter auf sich ziehen. Dies betrifft zahlreiche Touristenorte in Italien. Der neue Dresscode ist nicht die einzige Änderung, auf die sich Urlauber fortan einstellen müssen. Die strengen Regeln gelten unter anderem für die Orte Grado, Triest und Lignano. Als jüngstes Beispiel gesellte sich seit dieser Woche die Gemeinde Santa Margherita Ligure nahe Genua hinzu.

Die Gemeinden wollen damit gegen Touristen vorgehen, die sich in zu leichten Badeklamotten an öffentlichen Orten zeigen. Die Verordnung gilt für alle Straßen abseits von Strandpromenaden und Badestränden. So müssen Frauen sich abseits der Badezone etwas über Bikini und Badeanzug überziehen, um der Regel zu entsprechen. Die Maßnahme wird daher auch als “Anti-Bikini-Verordnung” bezeichnet. Aber auch Männer können wegen zu viel Nacktheit eine Strafe bekommen. Sie müssen sich zusätzlich zur Badehose ein T-Shirt anziehen. Laut den betroffenen Gemeinden hätten sich Anwohner über zu viel nackte Haut in den Badeorten beschwert, was gegen Prinzipien wie Höflichkeit und Anstand verstoße. Bei erstmaligem Verstoß wird eine Strafe von 25 Euro fällig. Wiederholungstätern droht sogar ein erneutes Bußgeld in Höhe von bis zu 500 Euro.

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Verordnungen sogar im privaten Bereich

Die Gemeinden sagen der Nacktheit mit der Kleiderregel an Badeorten mächtig den Kampf an. Die Maßnahmen gehen sogar so weit, dass auch private Gelände kritisch von den Ordnungskräften beäugt werden. Wer sich in Außenbereichen wie Gärten oder auf dem Balkon nackt zeigt, kann ebenfalls durch die neue Verordnung mit einem Bußgeld bestraft werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Bereiche auch von öffentlichen Straßen aus einsehbar sind. Zur Anti-Bikini-Regel kommt auch ein Alkoholverbot hinzu, das in Lugagno an allen öffentlichen Orten von 21 Uhr bis 6 Uhr morgens gilt. Eine Nachtruhe soll die Anwohner unter der Woche ab 0:30 Uhr und am Wochenende ab 1:30 Uhr außerdem vor laut feiernden Urlaubern abschirmen.