Zu geringe Nachfrage: E-Autobauer muss Hunderte Stellen abbauen

E-Auto-Produktion in einer Fabrik – ein Mitarbeiter schraubt gerade an der Rückseite im Bereich des Kofferraums an einem E-Auto oder an einem elektronischen Fahrzeug.
Symbolbild © istockphoto/Traimak_Ivan

Der nächste E-Autobauer muss Hunderte Stellen streichen. Aufgrund der sinkenden Nachfrage am Markt versucht er so seine Verluste irgendwie auszugleichen. Wie schlecht es um die Industrie steht, verraten wir hier.

Es ist ein weiterer Beweis, dass es schlecht um die Elektroauto-Industrie bestellt ist. Einem E-Autobauer bleibt aufgrund miserabler Verkaufszahlen nichts anderes übrig, als Hunderte Stellen einfach zu streichen.

Nachfrage im freien Fall

Die Zeichen häufen sich, dass die Idee mit der E-Mobilität vielleicht doch keine so gute war. Denn der Markt spricht eine klare Sprache, und diese sagt: Es besteht kaum Nachfrage, weshalb auch ein deutscher Hersteller nun seine Elektro-Pläne kippt. Und wenn die Menschen nicht kaufen, müssen Unternehmen kürzen. Bei einem US-amerikanischen E-Autobauer ist es nun so weit: Hunderte Stellen werden hier wegfallen. Bis Ende September wird es diese Arbeitsplätze nicht mehr geben. Welche Mitarbeiter genau entlassen werden, steht zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht fest. Da hier aber an wirklich allen Stellen gespart werden soll – unter anderem auch bei den Managern –, bangt indessen jeder um seinen Job. Denn vor diesem Stellenabbau ist niemand ganz gefeit.

Elektroauto in der Krise

Bei dem Hersteller aus den USA handelt es sich um die noch junge Marke Lucid. Die Firma arbeitet seit ihrer Gründung im Jahr 2007 in Kalifornien an hochwertigen Elektroautos mit fortschrittlicher Technologie. Unglücklicherweise kann die Leistung des Autos noch so beeindruckend sein: Wenn der Markt nicht bereit ist, sich dieser Produkte anzunehmen, kann kein Unternehmen überleben. Lucid entscheidet sich indessen dazu, einen Gang herunterzuschalten. Das bedeutet, dass der E-Autobauer bis September Hunderte Stellen abbauen wird – 400, um genau zu sein. Das entspricht immerhin ganzen sechs Prozent des gesamten Konzerns. Die Segel des jungen Produzenten standen bis neulich noch glasklar auf “Expansion”. Aber die Zeiten sind zu hart, insbesondere auf dem E-Auto-Markt. Warum ist das eigentlich so?

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Gründe für die Krise

In erster Hinsicht fehlt es den Kunden an Geld, um sich ein neues E-Auto leisten zu können. Jedoch spielt auch der psychologische Faktor, dass man sich in unsicheren Zeiten nach etwas Bekanntem sehnt, eine Rolle. Ein Elektroauto ist Neuland – ein Verbrenner hingegen vertraut. Viele von uns verbinden mit Letzterem nostalgische Erinnerungen. Ein winziger Trost für den deutschen Markt könnte es allerdings sein, zu sehen, dass auch Unternehmen aus den USA kriseln. Wenn auch ein amerikanischer E-Autobauer Hunderte Stellen kürzen muss, ist die derzeitige Elektro-Krise zumindest kein ausschließlich deutsches Problem. Und wer weiß – vielleicht kommen auch bald wieder sonnigere Zeiten. Zu hoffen wäre es allemal.