“Wieder auf Verbrenner”: Autobauer streicht Elektroauto-Produktion

Zwei Arbeiter im Blaumann stehen in der Halle eines Auto-Werks. Über der Rampe hängt eine hellblaue Karosserie, an der sie schrauben. In der Fabrikhalle stellt man Verbrenner oder E-Autos her.
Symbolbild © istockphoto/Jenson

Einer der größten Autobauer überhaupt rudert zurück und streicht bis auf Weiteres die Produktion eines Elektroauto-Modells. Das macht deutlich, dass es an sämtlichen Stellen mit der E-Mobilität nicht gut läuft.

Ein großer Autobauer verzichtet plötzlich auf die lang geplante Produktion eines bestimmten Elektroautos. Stattdessen fokussiert man sich einmal mehr auf die alten Verbrenner. Dieser Trend scheint mittlerweile ein weltweites Phänomen zu sein.
Die ganze Welt befindet sich offensichtlich in der Elektroauto-Krise
Wer geglaubt hat, dass Deutschland allein in der Elektroauto-Krise steckt, den kann man beruhigen. Es scheint auf der ganzen Welt nicht optimal bestellt um die große Zukunftshoffnung “Stromer”. Denn sonst würde folgender Autobauer aus Amerika bestimmt nicht zurückrudern, was seine Elektroauto-Produktion betrifft. Außerdem verschiebt man den Bau eines elektrischen Pick-ups um ein weiteres Jahr. Fest steht: In diesen Zeiten scheint sich auch Ikone Ford mit dem Bauen von Verbrennern sicherer zu fühlen. Deutsche Hersteller wie Mercedes stehen also nicht allein da, wenn sie jetzt wieder auf die Verbrenner-Karte setzen.
Eigentlich hatte Ford ambitionierte Pläne verkündet. In dem Werk in Oakville (Kanada) wollte man einen elektrischen SUV bauen, der über drei Sitzreihen verfügt. Erst im April hatte man den Start dieser Produktion von 2025 auf 2027 verlegt. Jetzt steht aber fest: In den kommenden Jahren ist von dem Autobauer in Oakville keine Elektroauto-Produktion zu erwarten. Trotzdem wird man hier massive Autos bauen – zunächst als reine Verbrenner, später dann als Hybride. Bei diesen Modellen handelt es sich um die F-Series Super Duty Trucks. Der F-250, F-350, F-450 und F-550 sind allesamt schwere Nutzfahrzeuge und bekannt für ihre robuste Bauweise, starke Motoren und hohe Zugkraft, was sie ideal für schwere Lasten und anspruchsvolle Arbeitsbedingungen macht. Auch ganz schön, aber eben kein dreireihiger Elektro-SUV.
Ambitionierte Pläne werden einmal mehr auf Eis gelegt
Fast erleichtert kann man feststellen, dass ebenfalls in Übersee die E-Mobilität unter Startschwierigkeiten leidet beziehungsweise eine kleine Verschnaufpause einlegt. Das erkennt man auch daran, dass Ford den Start seines “Trust The Truck” nach hinten verlegt. Eigentlich war der T3 – ein Elektro-Pick-up – für 2025 geplant gewesen. Für diesen werden sich Kunden nun aber noch ein weiteres Jahr gedulden müssen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen und Verzögerungen in der Elektroauto-Produktion nicht nur bei deutschen Autobauern, sondern weltweit zutage treten. Obwohl viele Hersteller ihre Pläne zurückstellen, bedeutet das aber noch lange nicht das Aus. Die Dinge brauchen eben ihre Zeit.

Lesen Sie auch
Autofahrern droht das höchste Bußgeld – "100.000 Euro fällig"