Verstaubt alles: Verkaufszahlen für E-Autos komplett eingebrochen

Hersteller arbeiten an E-Autos in der Fabrik. Die Mitarbeiter tragen Arbeitskleidung. Das hintere Auto hat eine geöffnete Motorhaube und steht neben einer Treppe.
Symbolbild © imago/ITAR-TASS

Das war es mit der einstigen Euphorie. Die Verkaufszahlen für E-Autos sind mittlerweile komplett eingebrochen. Unzählige deutsche Autohäuser sehen sich jetzt vor dem Aus.

Wenn man sich die neuesten Verkaufszahlen für E-Autos in Deutschland anguckt, kann einem angst und bange werden. Händler fühlen sich ans Existenzminimum getrieben. Nur ein Experte meint, dass die Panik übertrieben sei.

Es sind vor allem die Autohäuser, die jetzt Alarm schlagen müssen

Dass es mit den Stromern nicht gerade optimal läuft, hat jeder mitbekommen. Doch in Anbetracht der aktuellen Verkaufszahlen bei E-Autos lässt man auch die allerletzte Hoffnung fahren. Zwar wissen wir, dass auch schon Elektroautos aus der Produktion genommen wurden – wie zum Beispiel bei Mercedes. Dass die Lage aber so dramatisch ist, war bisher unklar. Denn jetzt kommen die harten Fakten. Der ZDK (Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe) hat dazu eine Untersuchung mit insgesamt 348 befragten Autohäusern erstellt. Und das Ergebnis spricht Bände.

Vornweg: 51 Prozent der Deutschen können sich nicht vorstellen, dass E-Autos eines Tages tatsächlich der Ersatz für unsere Verbrenner sind. Nun kann man meinen, dass sich diese Zahlen durchaus noch verschieben können im Laufe des Generationenwechsels. Aber es scheint, als sei man noch nicht bereit für die E-Mobilität. Während sich die Autofahrer innerhalb dieses Prozesses dafür oder dagegen entscheiden können, haben die Autohäuser hingegen keine andere Wahl. Sie sind auf ein gut funktionierendes Geschäft angewiesen. Aber im laufenden Jahr hat die deutsche Bevölkerung 47 Prozent weniger Stromer bestellt, als sie das zum gleichen Zeitpunkt letzten Jahres tat.

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Während manche Automobilhersteller den Hybrid wieder für sich entdecken, könnte man denken, dass es dort besser läuft. Aber auch bei ihnen sind die Bestellungen um 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Neben fehlender Infrastruktur und Problemen beim Wiederverkauf stehen nach wie vor die zu hohen Anschaffungskosten auf Platz eins der Gründe, welche Verkaufszahlen für E-Autos drosseln. Händler fordern von den Autobauern billigere Angebote. Denn so wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben.

Wer nun denkt, wir hätten zurzeit einfach allgemeine Auto-Probleme, den darf man eines Besseren belehren. Autofahrer kaufen in diesem Jahr wieder 24 Prozent mehr Verbrenner. Auch Frédéric Munch, Vorstand der Sopra Steria Management- und Technologie-Beratung, drückt auf die Panik-Bremse. Der Rückgang der Verkaufszahlen von E-Autos sei zwar bedauerlich, aber nur ein aktueller Trend. Ein wenig länger als erwartet würden wir wohl doch noch Verbrenner fahren. Für unsere Autobauer sei das aber sogar von Vorteil – mit mehr Zeit im Gepäck entwickelten sie nämlich noch bessere Stromer für unsere Zukunft.