Rückkehr: Verbrenner-Verbot steht in Deutschland auf der Kippe

Ein VW-Käfer, der inzwischen ein wahrer Oldtimer ist, fährt auf einer Landstraße. Im Hintergrund befinden sich Berge. Der Wagen ist knall-grün und hat kein Dach. Es handelt sich also um ein Cabrio.
Symbolbild © imago/dieBildmanufaktur

Man hat sich gerade damit abgefunden, da soll das Verbrenner-Verbot nun doch wieder auf der Kippe stehen. Die Politik könnte schon bald weniger strenge Regeln einführen.

Eigentlich ist es nervig, sich andauernd umstellen zu müssen. In diesem Fall könnten die neuen Vorschriften aber durchaus willkommen sein. Das Verbrenner-Verbot steht in Deutschland einmal mehr auf der Kippe.

Politik auf der Kippe und das Verbrenner-Verbot unter Druck

Vor etwas mehr als zwei Jahren hatte die EU das Aus von Verbrenner-Fahrzeugen offiziell beschlossen. Am 8. Juni 2022 nämlich hatte man verkündet, dass ab 2035 kein Neuwagen mehr verkauft werden dürfe, der CO₂ ausstößt – sprich Benziner oder Diesel. Doch auf einmal werden politische Stimmen laut, die eine Aufweichung dieser Regelung fordern. Und sogar erwartete Gegenmeinungen fänden es gar nicht schlecht, die Zügel etwas zu lockern. Was bedeutet das für die Autofahrer, wenn das Verbrenner-Verbot plötzlich auf der Kippe steht? Vielleicht hatte man doch zu voreilig, die Zukunft in Form von E-Autos heraufbeschworen. CSU-Chef Markus Söder zumindest hält nichts von der strengen EU-Regelung – und erhält erstaunlich wenig Gegenwind.

Angesichts dieser Entwicklung könnten die Pläne dieses Autobauers fatal sein, kein Geld mehr in Verbrenner zu investieren. Denn nicht nur Markus Söder hält ein striktes Verbrenner-Aus ab 2035 für bedenklich. Zwar möchte er keinesfalls die Entwicklung von Elektroautos, E-Fuels und Wasserstoff aufhalten, aber mit Verboten komme man nicht weiter. Diese Aussagen treffen auf Zustimmung – von so gut wie allen Seiten. Sogar Ursula von der Leyen zeigt sich offen gegenüber möglicher Anpassung der Vorschriften. Damit steht das Verbrenner-Verbot nun also ganz offiziell auf der Kippe. Argumente der CDU-Politiker sind vor allem die neue Hoffnung in die sogenannten E-Fuels. Aber was sind diese eigentlich genau?

Lesen Sie auch
Teurer: Deutscher Autobauer erhöht die Preise nur für Verbrenner

Das befeuert auch nochmal die Debatte um E-Fuels

E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, mit denen man Verbrenner betanken kann, ohne (große) Änderungen an ihren Motoren vorzunehmen. Somit ermöglichten sie es, unsere guten alten Verbrenner-Fahrzeuge klimafreundlich zu betreiben. Denn die E-Fuels lassen sich CO₂-neutral herstellen, wenn man sie aus erneuerbaren Energiequellen und recyceltem CO₂ produziert. Auch Oliver Blume von VW unterstützt diesen Ansatz, genauso sehr spricht sich der ADAC positiv darüber aus.

Ob E-Fuels die entscheidende Lösung sein können, bleibt abzuwarten. Michael Bloss von den Grünen äußert, ohne Söders Vorschlag direkt abzulehnen, dass E-Fuels keine umfassende Lösung darstellen. Er scheint jedoch grundsätzlich keine Einwände dagegen zu haben, das Verbrenner-Verbot erneut auf die Kippe zu stellen.