Radarwarner einfach benutzen: Jetzt drohen sogar Gefängnisstrafen

Eine Radarfalle ist im Vordergrund. Der Blitzer leuchtet rot, um die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Im Hintergrund ist eine Autobahn mit fahrenden Autos. Bei zu hoher Geschwindigkeit erwarten sie Blitzer-Strafen.
Symbolbild © imago/Bihlmayerfotografie

Dass sie verboten sind, leuchtet wahrscheinlich jedem ein. Allerdings können beim Benutzen eines Radarwarners sogar Gefängnisstrafen winken. Natürlich finden die meisten Autofahrer das stark übertrieben.

Geräte oder Programme, die uns vor dem nächsten Blitzer warnen, sind nicht erlaubt. Dabei wird die Benutzung nicht nur mit Bußgeldern belegt. Obendrein sind für Radarwarner sogar Gefängnisstrafen möglich.

Blitzer-Apps & Co. sind nicht einfach nur ein teures Vergnügen

Egal, ob in Deutschland oder in anderen europäischen Ländern: Wer sich mit einer Blitzer-App oder ähnlichem schützen möchte, sollte sich das besser zweimal überlegen. Hierzulande kommen wir mit einem Bußgeld von 75 Euro glücklicherweise noch relativ gut weg. Schwerer wiegt da schon der Punkt in Flensburg, den es on top gibt. Im Vergleich mit den folgenden Beispielen sind das aber noch immer milde Folgen. Auf der einen Seite gibt es Länder mit horrenden Geldstrafen für dieses Vergehen. Andererseits gehen drei Länder Europas noch einen drastischen Schritt weiter. Hier bekommen Autofahrer sogar Gefängnisstrafen verpasst, wenn sie einen Radarwarner benutzen.

Viele Fahrzeugführer mögen diese technischen Hilfsmittel als praktisch und harmlos betrachten. Wenn man dann allerdings doch erwischt werden sollte, deinstalliert man seine Blitzer-App anschließend sofort. Denn die deutschen Strafen sind erst der Anfang. In Norwegen zum Beispiel müssen Autofahrer tief in die Tasche greifen. 10.000 Kronen – das sind in etwa 1.000 Euro – kostet einen dort das Nutzen des Warnsystems. In Griechenland ist es doppelt so viel. Wer sich erwischen lässt, ist 2.000 Euro los und darf zudem 30 Tage lang nicht fahren. In vielen Ländern sind nicht näher definierte “hohe Geldstrafen” als Maßnahmen angegeben. Hierzu gehören Spanien, die Slowakei, die Türkei und Ungarn. Übrigens sind auch alle Radarwarner, die in einem Navigationssystem integriert sind, strengstens verboten und können in Belgien zum Beispiel eine Gefängnisstrafe nach sich ziehen.

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Bis zu einem Jahr hinter Gittern für das Benutzen eines Radarwarners

Zwischen 15 Tagen und drei Monaten kann man in Belgien für dieses Vergehen hinter Gittern einsitzen. Sollte sich jemand danach abermals erwischen lassen, verdoppelt sich die Strafe. Gefängnisstrafen für Radarwarner gelten in Luxemburg ebenfalls. Das Strafmaß beginnt bei acht Tagen – kann sich aber auch auf ein ganzes Jahr ausdehnen. Ein entsprechendes Gerät zu benutzen, sollte man überall unterlassen. Allerspätestens jedoch entfernt man die App vom Handy oder das Navi aus seinem Auto, wenn man über die Schweizer Grenze fährt. Auch hier verbüßen Straftäter manchmal eine nicht näher definierte Freiheitsstrafe.

So harmlos diese Helferlein auf den ersten Blick auch erscheinen mögen, die Konsequenzen sind teilweise enorm. Daher sollte sich jeder ganz genau überlegen, ob es dieses Risiko wirklich wert ist – denn am Ende zahlt man dafür möglicherweise nicht nur mit dem Geldbeutel, sondern auch mit seiner Freiheit.