Preisklatsche: Kosten für E-Batterie höher als für das ganze Auto

Ein Tesla Model 3 in roter Farbe steht in der Werkstatt, weil das E-Auto eine Reparatur braucht oder bei der Amtlichen Fahrzeuguntersuchung ist. Die Werkstatt-Halle ist groß und leer mit blauen Türen.
Symbolbild © imago/MiS

Wenn sie zur Reparatur müssen, sind E-Autos leider schrecklich teuer. Hier kostet die E-Batterie nämlich gern mehr als das ganze Auto. Potenzielle Käufer bleiben deshalb lieber beim Verbrenner.

Dass allein die E-Batterie mehr als das ganze Auto kostet – damit rechnet man nun wirklich nicht. Dennoch kommt so etwas häufiger vor, als man vermuten würde. Im Folgenden erlebt ein umweltbewusster Rentner seine teure Überraschung.

Wenn der Umweltgedanke zur riskanten Kostenfalle wird

Die Pro- und Contra-Liste zwischen Verbrenner und E-Auto ist lang. Während ein Elektroauto kostspieliger in der Anschaffung ist, produziert es dafür keine Emissionen und ist – im Regelfall – billiger im Alltagsgebrauch. Sollten die elektrischen Wagen aber einmal in die Werkstatt müssen, macht auf jeden Fall der Verbrenner das Rennen. Es kommt sogar vor, dass Reparaturen bei E-Autos Jahre lang andauern. Jetzt macht aber noch eine ganz andere Absurdität Schlagzeilen: Es ist nämlich alles andere als unüblich, dass allein die E-Batterie eines Stromers mehr als das ganze Auto kostet. Wer das für unmöglich hält, wird eines Besseren belehrt. Ein Mann aus England hat genau diesen Wahnsinn erlebt.

Der ältere Herr wollte sich noch einmal einen qualitativ hochwertigen deutschen Wagen zulegen, etwas Gutes für die Umwelt tun und sowieso einmal ein E-Auto ausprobieren. Er entschied sich für den Mercedes-Benz E 300 Hybrid. Während dieses Modell neu bis zu 70.000 Euro kostet, machte er einen Gebrauchtwagen-Deal. Man einigte sich auf einen Preis von 32.000 Euro für ein Fahrzeug, das bereits 80.000 Kilometer auf seinem Tacho hatte. Und hierin liegt sowohl der Fehler als auch der Grund, wie es sein kann, dass die Kosten der E-Batterie höher sind als die für das ganze Auto. Das ist generell das Gefährliche. Handelte es sich um einen Verbrenner-Mercedes, muss man sich bei diesem Tacho-Stand eigentlich keine Sorgen machen. Leider war es ein Hybrid, dessen Batterie eine weitaus geringere Haltbarkeit vorweisen kann.

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Der englische Rentner zeigte sich zunächst zufrieden mit seiner Anschaffung. Nach kurzer Zeit gab allerdings die E-Batterie ihren Geist auf, für deren Ersatz er jetzt mehr als für das ganze Auto hinlegen sollte. Für eine neue Batterie dieses Modells muss man sage und schreibe 18.000 Euro zahlen. Der Wert des gebrauchten Mercedes soll inzwischen aber auf gerade einmal 15.000 Euro gesunken sein. Ob er sein Auto mit riesigem Verlust verkauft hat oder die genannte gigantische Summe für eine neue Batterie ausgegeben hat, ist nicht bekannt.

Der Fall des britischen Rentners verdeutlicht aber die Befürchtungen vieler potenzieller E-Auto-Fahrer – und bestätigt sie. Es lauern unerwartete Kostenfallen bei gebrauchten Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Wer bei der Anschaffung spart, darf dabei die möglichen hohen Reparaturkosten, besonders für die Batterie, nicht außer Acht lassen.