Preis durchgesickert: Deutschlandticket soll wohl noch teurer werden

Ein großer Bahnhof in Deutschland ist mit Fahrbahngästen überfüllt. Die Menschen sammeln sich oder laufen mit ihren Koffern zu ihrem Gleis. Im Hintergrund leuchten Anzeigetafeln auf, die Informationen zu den Zügen geben.
Symbolbild © istockphoto/Alexander Farnsworth

Jetzt steht der neue Preis fürs Deutschlandticket fest. Und es tritt das ein, was wir alle befürchtet hatten: Der beliebte Tarif wird leider teurer werden.

Die Freude über das praktischste Angebot in der Geschichte der Deutschen Bahn war groß. Doch nun kommt die Ernüchterung: Der Preis fürs Deutschlandticket wird spürbar steigen.

Die befürchtete Preiserhöhung ist inzwischen offiziell bestätigt

Jetzt steht die Frage im Raum, ob das Ticket trotz der Erhöhung attraktiv bleiben wird und seine Erfolgsgeschichte fortsetzen kann. Dass sich der Preis des Deutschlandtickets nicht bei 9 Euro halten konnte, war klar. Wir erinnern uns an den Sommer 2022, als es mittels dieser Sonderaktion tatsächlich möglich war, für nur 9 Euro durch das ganze Land zu reisen. Seit dem 1. Mai 2023 ist indessen überall das Deutschlandticket zum Preis von 49 Euro erhältlich. Trotz dieses extremen Anstieges war der Tarif nach wie vor fast überall beliebt. Ist das jetzt vorbei? Denn inzwischen steht fest, dass alle Fahrgäste ab dem 1. Januar 2025 mehr Geld für die Flatrate des öffentlichen Nahverkehrs ausgeben müssen.

Und zwar nimmt der Preis fürs Deutschlandticket ab nächstem Jahr um 18 Prozent zu. Das klingt vielleicht erst einmal schlimmer als es eigentlich ist. Mit einer Gebühr von monatlichen 58 Euro können wir uns auch 2025 an dem unkomplizierten Tarif, der deutschlandweit gilt, erfreuen. Dazu trafen sich gestern die Verkehrsminister der Länder und konnten sich nach vielem Hin und Her endlich auf diese Gebühr einigen. Bayern hätte sich sogar eine noch deutlichere Erhöhung gewünscht – hier erhoffte man sich 64 Euro oder mehr. Interessant ist, dass der Anstieg des Preises genauso hoch ausfällt, wie das Deutschlandticket erstmals gekostet hatte, nämlich 9 Euro. Im Allgemeinen zeigen sich die Verkehrsminister glücklich über ihre Einigung – insbesondere vor dem Hintergrund, dass es noch wesentlich teurer hätte werden können. Doch wieso muss das Ticket ab Januar denn überhaupt mehr kosten?

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Hoffentlich ist dieser Kompromiss für alle Seiten halbwegs zufriedenstellend

Einig war man sich in dem Punkt, dass das Ticket auf jeden Fall erhalten bleiben sollte. Das sehen wohl alle regelmäßigen Bahnkunden genau so. Der Bund und die Länder wollten aber nicht von ihrer jeweiligen Finanzierung der jährlichen 1,5 Milliarden Euro abweichen. Dennoch benötigt man mehr Geld, dass jetzt die Kunden zahlen müssen. Man darf hoffen, dass der neue Preis ausreichen wird, das Deutschlandticket zu sichern. Außerdem sind wir gespannt, wie die Kunden diese Mehrkosten auffassen – ob sie weiterhin Bahn fahren, oder doch wieder aufs Auto umsteigen wollen. Schließlich kommt jetzt ein E-Auto für unter 20.000 Euro.