Pläne durchgesickert: 49-Euro-Ticket steht kurz vor dem Aus

Ein großer Bahnhof in Deutschland ist mit Fahrbahngästen überfüllt. Die Menschen sammeln sich oder laufen mit ihren Koffern zu ihrem Gleis. Im Hintergrund leuchten Anzeigetafeln auf, die Informationen zu den Zügen geben.
Symbolbild © istockphoto/Alexander Farnsworth

Die wenigsten wissen darüber Bescheid und das soll wohl auch so bleiben. Das eigentlich so beliebte 49-Euro-Ticket steht offenbar kurz vor dem Aus.

Gerade erst eingeführt, da steht es schon wieder vor dem Aus: das allseits beliebte 49-Euro-Ticket. Es ist zum Verzweifeln, dass gute Maßnahmen der Politik häufig nur so kurz halten. Das sind die Hintergründe zur aktuellen Lage.

Kurz vor dem Aus

Was letztes Jahr als Versuch startete, erwies sich als ein riesiger Erfolg. 2022 konnten alle Bürger so billig wie noch nie das ganze Land bereisen. Damals hatte man nämlich das Experiment “9-Euro-Ticket” gewagt. Und es traf überall auf positive Resonanz. Natürlich waren die Züge ab und zu ein bisschen voller. Aber im Allgemeinen waren alle begeistert von dieser bürgernahen Initiative. Man konnte Verwandte für wenig Geld besuchen und Städte bereisen, die man vorher nie gesehen hatte. Gerade mal neun Euro im Monat kostete das Ticket. Ein super Sommer für Bahnreisende war das im vergangenen Jahr 2022.

Dass sich das Ticket für neun Euro im Monat auf Dauer nicht halten konnte, war eigentlich klar. Neun Euro, um ganz Deutschland zu bereisen: Das ist schon ein echter Spottpreis. Ein Ticket für 49 Euro klingt da schon sehr viel realistischer – nur steht dieses nun möglicherweise ebenfalls vor dem Aus. Denn wie jetzt durchgesickert ist, gibt es wohl Unklarheiten bei der Finanzierung.

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Deutschlandticket hält sich nicht

Ob nun für neun Euro oder 49 Euro oder noch ein bisschen mehr. Das eigentlich Geniale an dieser Lösung ist, dass man sich nicht den Kopf zerbrechen muss, welchen Tarif man für welche Strecke buchen muss. Denn hier gibt es sonst für jedes Bundesland Unterschiede und wenn man etwas falsch macht, kann es leicht passieren, dass man draufzahlen muss. Jetzt ist der Deutschen Bahn und dem deutschen Staat einmal so etwas Unkompliziertes wie das 49-Euro-Ticket geglückt, da steht es wohl schon wieder vor dem Aus.

Am 1. Mai 2023 ertönte der Startpfiff für das herbeigesehnte 49-Euro-Ticket, auch bekannt unter dem Namen Deutschlandticket. Die Deutsche Bahn verkündete jüngst fröhlich, dass es seitdem einen Zuwachs um 25 Prozent an Bahnreisenden gegeben habe. Probleme tauchen nun jedoch bei der Finanzierung des Tickets auf. Denn die aktuelle Ampel-Regierung weigert sich, mehr Geld für den beliebten Bahn-Tarif in die Hand zu nehmen.

Finanzierung ungewiss

Bisher herrscht hier nämlich eine Kostenteilung zwischen Bund und Ländern. Diese zahlen jeweils 1,5 Milliarden Euro, was noch bis 2025 fortgesetzt werden soll. Danach sieht es aber schwarz aus. Bundesverkehrsminister Volker Wissing möchte das Ticket durch die Länder finanziert sehen. Die Länder sind aber so pleite wie der Bund. Wenn es bis dahin zu keiner fairen Einigung kommt, ist es wohl aus mit dem 49-Euro-Ticket.