Neues Verbot trifft Millionen Autofahrer: “Nicht mehr im Auto erlaubt”

Das Wageninnere eines kleinen Reisebusses. Eine südländische Frau mittleren Alters ist aufgeregt und steigt in den Bus. Draußen ist schönes Wetter wie im Sommerurlaub.
Symbolbild © istockphoto/FG Trade Latin

Und wieder ändert sich etwas für Millionen Autofahrer. Ein bestimmter Gegenstand ist jetzt im Auto nicht mehr erlaubt. Dabei war es früher fast selbstverständlich, diesen mit sich zu führen.

Jetzt tritt ein ganz neues Verbot für alle Fahrzeugführer in Kraft. Die Galgenfrist ist vorbei und das Objekt, das eigentlich für Sicherheit sorgen sollte, ist im Auto nicht mehr erlaubt.

Die neuen Regeln gelten vor allem für junge Familien

Autofahrer ohne Kinder wird das neue Gesetz nicht sonderlich interessieren, denn wahrscheinlich kennen sie den Gegenstand nur vom Sehen. Dennoch sind Abermillionen betroffen, weil die neue Regelung europaweit gilt. Ein Jahr lang herrschte eine Galgenfrist, die der Übergangsphase dienen sollte. Nächste Woche, mit dem Beginn des Septembers, ist diese aber vorbei und das sagenumwobene Objekt ist dann nicht mehr in unserem Auto erlaubt. Das Ganze mutet trotzdem ein wenig merkwürdig an – denn schließlich waren Kindersitze doch einst für die Sicherheit des Nachwuchses da. Dass die Kleinen gut geschützt sind, hat aber zum Glück nach wie vor oberste Priorität.

Man muss schon vom Fach sein, um mit diesen Zahlen und Begriffen etwas anfangen zu können. Um es kurz zu machen: Ab September ist es verboten, Kindersitze mit dem Kürzel “UN ECE Reg. 44” zu kaufen. Dann sind nämlich nur noch solche Sitze im Auto erlaubt, die diesen besonderen Namen tragen: “UN ECE Reg. 129” (i-Size). Schon länger hat man die alten Kindersitze als zu unsicher eingestuft. Da solche Regelungen und ihre Umsetzung aber immer ihre Zeit brauchen – insbesondere wenn es ganz Europa betrifft –, hatte man vor einem Jahr die besagte Übergangszeit eingeleitet. Händler dürfen ab dem 1. September dieses Jahres dann keine Modelle mehr verkaufen, die einen Aufkleber der alten EU-Norm tragen. Aber was ist eigentlich der große Unterschied zwischen diesen beiden Sitzen?

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Händlern bleibt nichts übrig, als die alten Modelle aus dem Sortiment zu nehmen

Natürlich wünscht man sich keinen Rückschritt in puncto Sicherheit. Deshalb sind hier nicht mehr alle Modelle im Auto erlaubt. In diesem Sinne sollen die Sitze der neuen EU-Norm noch einmal extra gut schützen. Denn diese prüft man bei der Fertigung zusätzlich mit einem Seitenaufpralltest, was es bisher nicht gegeben hat. Außerdem achtet man ab sofort nicht mehr auf das Gewicht des Kindes, sondern auf die Körpergröße. Denn Untersuchungen haben ergeben, dass die Größe in Sicherheitsfragen wichtiger ist als das, was ein Kind auf die Waage bringt.

Sollte man nun schon einen Kindersitz mit der Norm “UN ECE Reg. 44” besitzen, ist es erlaubt, ihn noch acht weitere Jahre im Auto zu verwenden. Im Jahr 2032 wird wohl fast jedes Kind, das jetzt noch einen Extra-Sitz braucht, groß genug sein, um ohne einen zu fahren. Und wenn man dann doch noch einen braucht, bleibt bis dahin genug Zeit, sich einen neuen Sitz nach gültiger EU-Norm zu kaufen.