Neue Umfrage: Viele Elektroautofahrer wollen nie wieder E-Auto holen

Ein schönes junges Mädchen hält ein Ladekabel vor einem weißen E-Auto. Sie verzieht das Gesicht und hält einen Finger an die Stirn, um Zweifel oder Unwissenheit auszudrücken. Anscheinend gibt es Probleme beim Aufladen des Stromers.
Symbolbild © istockphoto/Nikola Spasenoski

Eine neue Umfrage bestätigt den Verdacht: Viele Elektroautofahrer würden sich kein zweites Mal ein E-Auto holen. Das bedeutet, dass die gesamte Verkehrswende auf der Kippe steht.

Wenn die Vorreiter enttäuscht sind, werden sie keine Nachfolger finden. Ein großer Teil der Elektroautofahrer würde sich nicht noch einmal ein E-Auto kaufen, wie die folgende Umfrage beweist.

Pioniere der Elektromobilität ziehen die Notbremse

Es gibt immer ein paar Mutige, die sich bei einer neuen Sache zuerst trauen, sie auszuprobieren, wie zum Beispiel sich einen Stromer zuzulegen. Wobei neben dem Mut auch ein wenig Geld dazu gehört. Doch jetzt entpuppte sich bei einer neuen Umfrage von McKinsey, dass eine ganze Reihe von Elektroautofahrern sich bei der nächsten Gelegenheit gegen ein E-Auto entscheiden würden. Sie würden es also nicht weiterempfehlen. Das sagt eigentlich alles. Denn wie soll sich die E-Mobilität jemals durchsetzen können, wenn schon ihre „Pioniere“ nichts davon zu halten scheinen? So werden aus Skeptikern Verweigerer.

Ganze 30.000 E-Autofahrer aus 15 Ländern hat man zu dem Thema befragt. Die Begeisterung zur Verkehrswende scheint überall zu ernüchtern. Aber gerade in Deutschland hat man wohl keine Lust mehr auf Stromer. Somit gibt jeder vierte deutsche Elektroautofahrer an, dass er sich kein zweites Mal ein E-Auto zulegen würde. Diese so häufig getroffene Aussage ist aber nicht einfach ein Bauchgefühl oder eine Nostalgie zum Verbrenner, sondern hat fundierte Gründe. Um es auf den Punkt zu bringen, sind das die folgenden Drei: Kosten, Energienetz und Reichweite. Man mag einwenden, dass 25 Prozent nicht viel seien. Doch sind es ja gerade die Technikbegeisterten, die sich schon so früh einen Stromer zugelegt hatten. Wenn diese jetzt bereits abwenden, sieht die Elektro-Zukunft dunkel aus.

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Die Ernüchterung wächst – die Skeptiker scheinen Recht zu bekommen

Das Problem der Kosten liegt nicht nur bei den immer noch zu hohen E-Auto-Preisen. Die gesamten Betriebskosten, wie zum Beispiel eine Reparatur für fast 20.000 Euro, können sich die Leute einfach nicht leisten. Außerdem – da sind sich eigentlich alle einig – gibt es immer noch zu wenige Ladesäulen. Von den deutschen Elektroautofahrern finden gerade einmal sieben Prozent, dass genügend Aufladestationen für E-Autos vorhanden seien. Und der dritte wichtige Grund, der bei den erfahrenen E-Autobesitzern gegen so ein Modell spricht, ist nach wie vor die Reichweite. Die Umfrage zeigt, dass man sich in Deutschland mindestens 500 Kilometer Reichweite von einem E-Auto erhofft. Die Realität liegt im Durchschnitt noch bei 469 Kilometern. Wird sich das noch einmal ändern? Die kommenden Monate sind dafür ausschlaggebend.