Nächster E-Autobauer ist insolvent – “Produktion wurde eingestellt”

Hersteller arbeiten an E-Autos in der Fabrik. Die Mitarbeiter tragen Arbeitskleidung. Das hintere Auto hat eine geöffnete Motorhaube und steht neben einer Treppe.
Symbolbild © imago/ITAR-TASS

Und erneut ist ein E-Autobauer insolvent und diesmal musste sogar die Produktion eingestellt werden. Auch für große Unternehmen heißt es nämlich: Kann man die Rechnungen nicht mehr zahlen, geht das Geschäft den Bach runter.

Weltweit geht es dem Automarkt sowie der Autozulieferindustrie schlecht. Das merkt man immer wieder daran, dass viele – auch große und traditionsreiche – Firmen Insolvenz anmelden und Mitarbeiter entlassen müssen. Nun wurde bei einem E-Autobauer, nachdem er insolvent gegangen ist, die gesamte Produktion eingestellt.

Ein Pionier der Elektromobilität in der Krise

Human Horizons ist das Unternehmen hinter der Luxus-Elektroautomarke HiPhi und hat sich seit seiner Gründung 2017 mit innovativen Modellen wie dem HiPhi X und HiPhi Z in der Premium-Elektroautoindustrie etabliert. Doch trotz dieser Erfolge steht das Unternehmen aktuell vor einer großen Herausforderung. Denn im April 2024 musste es tragischerweise, so wie viele andere Autobauer weltweit, Insolvenz anmelden.

Die finanziellen Schwierigkeiten führten zur Einstellung der Produktion auf das Grundniveau und zur Reduzierung aller Gehälter der Mitarbeitenden auf ein Minimum. Eine sicher nicht einfache Entscheidung seitens der Unternehmensführung, doch auch ein sehr schwerer Schlag für die Belegschaft. Der Grund ist ein ganz simpler: Seit April konnte man bei Horizons schlicht seine finanziellen Verpflichtungen nicht mehr erfüllen. Diese dramatische Wende stellt die Zukunft von HiPhi infrage und macht eine baldige Lösung der Krise erforderlich.

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Hoffnung auf Rettung: Können neue Partnerschaften das Unternehmen retten?

Trotz der ernsten Lage besteht aber immer noch Hoffnung für Human Horizons und es ist nicht alles verloren. Denn im Mai 2024 ging das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit der iAuto Group ein, die eine Investition von einer Milliarde US-Dollar in Aussicht stellt. Solche Partnerschaften konnten ja in der Vergangenheit auch deutsche Unternehmen verschiedener Branchen vor der endgültigen Pleite bewahren.

Diese finanzielle Unterstützung könnte die dringend benötigte Stabilität bieten und den Weg für eine umfassende Umstrukturierung ebnen. Gleichzeitig gibt es aber auch Gerüchte, dass chinesische Automobilhersteller wie Changan Automobile und die FAW Group Interesse an einer Übernahme von HiPhi haben. Ob daran tatsächlich etwas dran ist, muss die Zeit zeigen. Die Öffentlichkeit erfährt so etwas ja bekanntermaßen erst, wenn alles bereits feststeht. Die kommenden Monate könnten also insgesamt entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein.