Maßnahme: Großer Autohersteller will bald auf E-Autos verzichten

Ein Arbeiter steht in einer Fabrik, in der man mehrere elektrische Autos produziert. Am Fließband setzen Mitarbeiter einzelne Teile zusammen, um das E-Auto sicher für die Straße zu machen.
Symbolbild © imago/Kirchner-Media

Die Pläne können noch so ambitioniert sein, wenn die Zahlen nicht stimmen. Dieser Autohersteller will nun vermehrt auf E-Autos verzichten – um nicht nur noch Verluste zu erleiden.

Wenn ein Autohersteller mit seinen E-Autos nur noch rote Zahlen schreibt, liegt es nahe, dass er auf diese in Zukunft verzichten möchte. Das berühmte Unternehmen erhofft sich, mit seinem Strategiewechsel endlich wieder Gewinne einzuheimsen. Denn mit der E-Mobilität ist dort zurzeit (fast) nichts zu holen.

E-Autos fürs Erste adé – Überraschender Kurswechsel bei großem Autobauer

Zumindest trifft es dieses Mal keinen deutschen Autohersteller, der die Pläne seiner E-Autos an den Nagel hängen muss. Denn auch in anderen Ländern ist es ein ewiges Ringen mit der Elektromobilität. Demnach muss US-Fabrikant Ford im Zuge seiner Elektrifizierung unglaubliche Verluste vermelden. Die Zahlen sind unterirdisch. Im Durchschnitt verliert der amerikanische Autobauer mit dem Verkauf eines Elektroautos 44.000 Dollar. Außerdem ist es nicht unwahrscheinlich, dass das Elektro-Segment bei Ford für das Jahr 2024 fünf Milliarden Dollar Schulden einfahren wird. Die Fakten sprechen eine klare Sprache, weshalb man dem Unternehmen bestimmt nicht vorhalten kann, dass es nun seine Taktik anpasst. Auf E-Autos möchte der Autohersteller in Zukunft weitestgehend verzichten.

Ursprünglich hatte man riesige Pläne, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Eigentlich sollte der dreireihige Elektro-SUV aus dem Hause Ford nächstes Jahr kommen. Zunächst hatte man den Termin dann auf 2027 verschoben. Doch das neue Vorhaben sieht noch einmal anders aus: Der Autohersteller will auf diese Art von E-Auto vorerst ganz verzichten. Man ist sich bei diesem Schritt wohl sehr sicher, denn der Kurswechsel kostet das Unternehmen nicht weniger als 1,9 Milliarden Dollar. Stattdessen fährt man einen Mittelweg. Es werden große SUVs von Ford erscheinen, aber nicht rein elektrisch, sondern als Hybride. Diese bieten bekanntlich eine Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor, was ihnen eine größere Reichweite und Flexibilität verleiht. Das spricht gerade jetzt eine Menge Kunden an, die zwar von der Elektromobilität profitieren wollen, aber noch nicht bereit sind, vollständig auf E-Autos umzusteigen.

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Der Preis ist zu hoch – einzig und allein Nutzfahrzeuge scheinen profitabel zu sein

Angesichts der extremen Verluste sind die Maßnahmen von Ford wohl mehr als nachvollziehbar. Während hier bislang 40 Prozent des Kapitals dem Elektro-Sektor galten, senkt man diese Ausgaben nun auf 30 Prozent herunter. Absolut auf E-Autos wird der US-Autohersteller aber nicht verzichten. Denn Nutzfahrzeuge laufen in diesem Segment vergleichsweise gut und profitabel. Somit wird hier in zwei Jahren ein E-Lieferwagen in Serie gehen. Ein Jahr später kommt dann ein elektrischer Pick-up.

Die Schritte von Ford zeigen, dass selbst große Pläne überdacht werden müssen, wenn sie wirtschaftlich nicht tragbar sind. Der Autobauer setzt jetzt auf eine realistischere Strategie, um Verluste zu minimieren und gleichzeitig weiterhin im Elektro-Segment präsent zu bleiben.