Kehrtwende: Deutscher Autobauer steckt Milliarden in Verbrenner

Die Motorhaube eines Autos ist offen, wodurch der Blick auf den Motorraum freigegeben wird. Im Inneren ist der Verbrennungsmotor zu sehen, der entweder mit Benzin oder Diesel betrieben wird.
Symbolbild © imago/Winfried Rothermel

Was für ein überraschender Richtungswechsel! Ein deutscher Autobauer investiert auf einmal Milliarden in Verbrenner-Technologie. Was viele als nicht zeitgemäß abstempeln, könnte sich als mutige Entscheidung herausstellen.

Das ist wahrlich interessant, aber auch überraschend. Ein deutscher Autobauer steckt mit einem Mal eine Milliardensumme in die Verbrenner. Die ist ein Schritt, der in jedem Fall polarisiert.

Ein unerwarteter Schritt in die Vergangenheit

Das wirft erneut Fragen über die Zukunft der Branche auf. Man hatte sich innerhalb der letzten Jahre und Monate auf den Übergang zur E-Mobilität eingestellt. Obwohl die Zahlen in diesem Jahr vor allem in Deutschland durchaus hätten besser sein können und sogar müssen, ging jeder davon aus, dass die Zukunft den Stromern gehört. Außerdem könnten E-Autos für uns jetzt doch noch attraktiver werden, weil man Lithium im Rhein gefunden hat. Doch wer hätte das gedacht? Der fast wichtigste deutsche Autobauer steckt jetzt noch einmal Mega-Summen in den Verbrenner. Das erscheint merkwürdig, denn ab 2035 sind Neuwagen, die mit Benzin laufen, in der gesamten EU verboten. Was verspricht sich Volkswagen von diesem seltsamen Schritt?

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Strategiewechsel sorgt für Verblüffung

Spätestens, seit das Verbrenner-Verbot unter Dach und Fach ist, hätte niemand mehr mit solch einem Investment gerechnet. Dennoch scheint dies der deutsche Autobauer aus Wolfsburg anders einzuschätzen, weshalb er an seiner unkonventionelle Strategie festhält und rund 60 Milliarden Euro in Verbrenner-Fahrzeuge einfließen lässt. Bei der unerwarteten Investition handelt es sich um ein Umlenken bisheriger Strategien. Denn VW hatte 180 Milliarden Euro für die Forschung und Entwicklung seiner Elektroautos bereitgestellt. Da es aber doch noch ein paar Jahre bis zum absoluten Verbrenner-Verbot sind und sich diese nach wie vor größter Beliebtheit erfreuen, fährt man nun einen plötzlichen Kurswechsel. Somit verbleiben 120 Milliarden Euro für das Voranbringen des E-Autos bei VW. 60 Milliarden wiederum wird man aber nutzen, um noch einmal den Verbrenner aufzufrischen.

Die zweigleisige Fahrweise des Autobauers

Fans von Dieseln und Benzinern sind selbstverständlich begeistert. Wahrscheinlich verfolgt der deutsche Autobauer sogar eine ziemlich kluge Vorgehensweise damit, sowohl in E-Autos als auch in Verbrenner zu investieren. Denn die Zukunft kennt – trotz geplanter Gesetze – bekanntlich niemand.