Kahlschlag: Nächster Autobauer stoppt die Produktion von E-Autos

Zwei Männer schweißen an einem großen, silbernen Transporter in einer Fabrik. Die Mitarbeiter tragen graue Arbeitskleidung. Hinter dem Fahrzeug stehen Dutzende weitere.
Symbolbild © imago/Rainer Unkel

Die Verkaufszahlen auf dem Automarkt gehen weiter zurück. Darauf reagiert jetzt auch dieser Autobauer und stoppt die Produktion für einen erheblichen Teil seiner elektrischen Autos.

Nach wie vor herrscht ein massiver Druck auf dem Automarkt. Folgender Autobauer stoppt deshalb die Produktion eines seiner E-Autos. Jetzt muss man abwarten, ob diese Maßnahmen Entspannung bringen können.

Hier reagiert man auf steigenden Druck mit einem sofortigen Produktionsstopp

Die Situation auf dem Automarkt ist schwierig. Das gilt insbesondere für Elektroautos und leider auch für Europa. Hierzulande waren es vor allem die staatlichen Förderungen, die auch die etwas teureren elektrischen Modelle erschwinglich machten. Seit diese Finanzierung im letzten Dezember quasi aus heiterem Himmel wegfiel, ist die Lage angespannt. Viele Hersteller – wie Mercedes – setzen derzeit auf Hybrid-Modelle. Sie betrachten diese Tage als eine Art Übergangszeit zur reinen E-Mobilität, in der Hybride aktuell den richtigen Mittelweg darstellen. Ein Unternehmen in Italien setzt hingegen auf ein anderes Pferd. Der Autobauer stoppt jetzt einen Teil seiner elektrischen Produktion.

E sieht danach aus, als ob der Kult-Hersteller Fiat erst einmal Luft holen möchte. Daher wird er die Elektro-Version seines Fiat 500 einen Monat lang gar nicht mehr bauen. Hinter der Pause, die das Unternehmen auch finanziell schonen soll, steckt aber noch eine weitere Motivation. Und auch diese kostet eine Menge Schotter. Insgesamt 100 Millionen Euro steckt der Mutterkonzern Stellantis nun in den Standort in Mirafiori. Hier in Norditalien ist es auch, wo der kultige Autobauer die Produktion des Fiat 500e stoppt. Die Pause erscheint lange, dient aber einem guten Zweck. Denn bisher konnte sich der Fiat 500e in einer Sache nur sehr schwach positionieren. Es ist auch der Bereich, der von vielen potenziellen Kunden immer wieder am stärksten kritisiert wird. Der Fiat 500e wies bislang gerade mal eine Reichweite von 320 Kilometern auf.

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100 Millionen Euro fließen in eine bessere Technologie

Während der italienische Autobauer seine Produktion stoppt, möchte er nämlich die Batterie dieses E-Autos weiterentwickeln. Ob diese Investitionen und Anpassungen ausreichen werden, um dem Fiat 500e zu höheren Verkaufszahlen zu verhelfen, muss man abwarten. Eine höhere Reichweite und bessere Leistung werden dem Modell in jedem Fall keinen Abschlag tun. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu beurteilen, ob diese Strategie den erhofften Erfolg und Fiat wieder auf Kurs bringt, um im zunehmend wettbewerbsintensiven E-Mobilitätssektor weiterhin bestehen zu können. Denn die Zeiten sind bekanntlich hart.