Kahlschlag droht bei Mercedes – Folgen für Tausende Mitarbeiter

Ein Mercedes-Stern befindet sich auf der Motorhaube eines Fahrzeugs des Herstellers Mercedes. Die Hand einer Person greift nach dem Teil des Sterns, der diesen mit der Haube verbindet.
Symbolbild © imago/Hans-Günther Oed

Mit Mercedes droht nun dem nächsten großen Unternehmen ein Kahlschlag, der drastische Folgen für die Mitarbeiter hätte. Derzeit sieht es nicht besonders rosig aus, weshalb die Geschäftsführung Konsequenzen ziehen will.

Wirklich leicht haben es derzeit wohl nur die Wenigsten in Deutschland. Dies trifft sowohl auf Unternehmen als auch auf Privatpersonen zu. Bei Mercedes droht jetzt der absolute Kahlschlag – mit eventuell drastischen Folgen für die Mitarbeiter. So kann es nicht mehr weitergehen. Die Geschäftsleitung zieht aus den vergangenen Monaten nun die Konsequenzen.

Automobilbranche hat ein massives Problem

Dass die momentane Wirtschaftslage allen zusetzt, haben wir in der Vergangenheit oft genug gesehen. Die Automobilbranche hat jedoch mit einem weiteren massiven Problem zu kämpfen: der Unschlüssigkeit der Politik. Als das Verbrennerverbot für 2035 in Stein gemeißelt schien, investierten die großen Autohersteller in die Entwicklung von E-Autos. Immerhin will keiner das Nachsehen haben, wenn ab 2035 keine Verbrenner mehr neu zugelassen werden dürfen.

Doch auf einmal scheint das Verbrennerverbot gar nicht mehr so unumstößlich. Die Politik zögert, diskutiert und versucht, alternative Lösungen aus dem Boden zu heben. Die Suppe auslöffeln darf nun die Automobilbranche, die in einen Zweig investiert hat, der zurzeit auf wackeligen Beinen steht. Umfragen bestätigen nämlich: Freiwillig schaffen sich derzeit nur die wenigsten ein E-Auto an. Die Mehrheit bleibt skeptisch und greift auf Altbewährtes zurück: den Verbrenner.

Lesen Sie auch
Autofahrern droht das höchste Bußgeld – "100.000 Euro fällig"

Mercedes-Führung sieht sich zum Handeln gezwungen

Bei Mercedes kommt nun ein weiteres Problem hinzu. Das Management setzte bislang – und tut es wohl immer noch – auf den Absatz der Luxusfahrzeuge. Autos, die sich viel mehr Menschen leisten können und die nicht so groß sind, treten dabei gehörig in den Hintergrund. Doch das Zugpferd Luxusauto scheint nun enorm nachzulassen. Dies belegen die Zahlen: Verkaufte Mercedes letztes Jahr zwischen April und Juni noch 44.200 Fahrzeuge aus den Kategorien S-Klasse, EQS, EQS SUV und GLS, waren es in diesem Jahr im gleichen Zeitraum nur noch 33.400. Der Umsatz am europäischen Markt brach damit im ersten Halbjahr um dreißig Prozent ein. Doch auch in den USA und China kann Mercedes bei Weitem nicht mehr so gut punkten wie noch zuvor.

Die Konsequenz tragen nun die Mitarbeiter im Werk Sindelfingen, in dem hauptsächlich die S-Klasse und die EQS produziert werden. Hier wird die Produktion gedrosselt und die Mitarbeiter arbeiten nur noch im Ein-Schicht-Betrieb. Während die fest angestellten Arbeiter in anderen Werken arbeiten können, sieht es für die Leiharbeiter schlecht aus: Sie müssen sich womöglich eine neue Arbeit suchen. Ab dem vierten Quartal sollen die Pläne umgesetzt werden.