Kahlschlag droht: Autobauer drosselt Produktion in deutschem Werk

Ein Blick in das Werk eines Fahrzeugherstellers oder Autozulieferers in Deutschland. Die einzelnen Elemente werden auf der langen Produktionsstraße zusammengesetzt und ergeben am Ende das fertige Auto.
Symbolbild © istockphoto/fudfoto

Manchmal wirken sich Umweltkatastrophen unerwarteterweise auch immer häufiger bei uns in Deutschland auf Unternehmen aus. Wegen des Hochwassers in Slowenien muss Autobauer Volkswagen in einem Werk die Produktion drosseln und Schichten streichen.

Das Hochwasser in Slowenien hatte dieses Jahr verheerende Folgen für Mensch, Natur und Firmen im In- und Ausland. Betroffen ist auch VW in Deutschland. Aufgrund von Lieferketten-Engpässen im Zusammenhang mit den Überschwemmungen muss der Autobauer in einem Werk nun die Produktion vorerst reduzieren.

Hochwasser in Slowenien trifft auch Fabriken in Deutschland

Ein Zulieferer von VW ist direkt vom Hochwasser betroffen, da er in einem überschwemmten Gebiet sitzt. Dadurch ist er natürlich noch lieferunfähig, was die Produktion von Autobauer VW in einem Werk erst einmal zum Stoppen bringt. Man müsse nun die Produktion in Wolfsburg anpassen, so ein Sprecher.

Die Werke in Emden und Osnabrück sind ebenfalls betroffen und auch dort werden erste Schichten bereits gestrichen. In Portugal muss die Fabrik in Palmela bei Lissabon die Montage sogar für bis zu zwei Monate komplett einstellen. Wie sich dies langfristig auf die Produktion von VW-Fahrzeugen auswirkt, lässt sich nur schwer vorhersagen.

Hochwasser in Slowenien bringt Autowerke zum Stoppen

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Das Hochwasser in Slowenien war eine der schwersten Naturkatastrophen, die das mittel-osteuropäische Land in seiner Geschichte erleben musste. Da davon auch die Industrie und Zulieferer von Motorteilen betroffen sind, wirkt sich das natürlich auch automatisch auf die Produktion von Autobauern in Deutschland aus. Nach Angaben des VW-Konzerns fehlen insbesondere Zahnkränze für den Antriebsstrang. Dieser ist für Verbrennungsmotoren unersetzlich. Somit sind Elektroautos und ihr Zusammenbau vom Engpass nicht tangiert. In den VW-Werken für die Golf- und Tiguan-Modelle sind sogar vier Montagestrecken betroffen. Vorerst will man für drei Wochen die Produktion reduzieren.

Allerdings gibt es glücklicherweise keinen Tag, an dem es in den Fertigungshallen zum kompletten Stillstand kommt und die Produktion mit allen Schichten komplett ausfällt. Emden, Osnabrück und auch Hannover müssen sich diesen erschwerten Bedingungen eine Zeit lang anpassen. Ausfälle gibt es aufgrund der komplizierten und weitreichenden Lieferkette nahezu überall. Von VW-Seite aus zeigt man sich allerdings auch zuversichtlich, dass der Lieferengpass bald behoben werden kann. Bis Ende September gibt es einen Notfallplan, nach dem man sich in der Zwischenzeit richtet. Es ist damit zu rechnen, dass diese Krise bis zum Ende des Jahres komplett überstanden sein wird.