Höhere Parkgebühren für SUVs – “Mehrheit der Deutschen dafür”

Ein großer SUV steht auf einer Straße. Es handelt sich bei diesem großen Fahrzeug um einen klassischen Pickup, denn hinten befindet sich eine Ladefläche.
Symbolbild © istockphoto/Neydtstock

Die Mehrheit der Deutschen spricht sich dafür aus, dass die Besitzer von SUVs höhere Parkgebühren als andere Fahrzeugführer bezahlen sollen. Was einleuchtend klingen mag, ist gleichzeitig Sprengstoff für hitzige Diskussionen.

Viele Menschen finden, dass die Besitzer von SUVs höhere Parkgebühren bezahlen sollten. Das entfacht eine Debatte über Gerechtigkeit, Umweltschutz und die Zukunft der städtischen Mobilität.

Die entfachte Debatte um höhere Parkgebühren für SUVs

In Paris ist es bereits beschlossene Sache: Die Fahrer von SUVs müssen ab dem 1. September höhere Parkgebühren abführen als die von “normalen” Autos. Und bei der Aufstockung handelt es sich keinesfalls um ein kleines Trinkgeld. Bei diesem Extra-Preis kann man schon mal Schnappatmung bekommen. Sage und schreibe 18 Euro zahlt dort der Besitzer eines Sport Utility Vehicles – in der Stunde! Dagegen ist das überteuerte Parken an der Ostsee ein Schnäppchen. Zwar kostet das Parken in Frankreichs Hauptstadt auch ohne die Erhöhung schon 6 Euro pro Stunde. Dennoch scheinen die höheren Parkgebühren für die SUVs nicht mehr von dieser Welt. Und sie entfachen eine wilde Diskussion. Brauchen wir das hierzulande auch? Zwei Drittel der Deutschen sagen Ja.

Die Umfrage des TÜV-Verbands lässt aufhorchen. Während es auf der einen Seite einen riesigen Markt für SUVs in Deutschland gibt, sind diese bei anderen Bürgern extrem unbeliebt. Man argumentiert damit, dass die überdimensionierten Fahrzeuge schlecht fürs Klima seien – was selbstverständlich stimmt. Aber vor allem nervt andere Verkehrsteilnehmer natürlich, wie viel Platz die Wagen gerade in der Innenstadt einnehmen. Somit heißen 64 Prozent der Befragten höhere Parkgebühren für SUVs gut. Das Geld könnten die Kommunen in jedem Fall gut gebrauchen. Aber geht das so einfach, für eine bestimmte Fahrzeuggruppe mehr Geld zu verlangen?

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Fast die Hälfte will SUVs komplett aus der Innenstadt verbannen

SUV-Fahrer lieben das Gefühl von Sicherheit, das ihnen ihr Wagen bietet. Auch für Familien sind die Autos durchaus komfortabel. Für die Innenstadt muss man den Fahrzeugen aber ganz klar Punkte abziehen. Oft sind es schwächere Verkehrsteilnehmer – Fahrradfahrer und Fußgänger –, die sich von den Riesenschlitten übersehen und nicht selten auch bedroht fühlen. Besonders eindeutig: 47 Prozent fordern sogar ein Fahrverbot für SUVs in Innenstädten. Dass die Fahrer der Sport Utility Vehicles das nicht einsehen wollen, ist klar.

Es ist interessant zu sehen, wie viele Deutsche sich für höhere Parkgebühren bei SUVs aussprechen, und die Debatte wird so schnell wohl auch nicht erlahmen. Bis es aber zur Umsetzung einer solchen Regelung kommt, dürfte noch etwas Zeit ins Land ziehen. Wie wir sowohl mit den Herausforderungen des Klimawandels als auch der Verkehrsbelastung umgehen, wird die Zukunft der städtischen Mobilität in jedem Fall nachhaltig beeinflussen.