Händler schlagen Alarm: Gebrauchte E-Autos sind unverkäuflich

Mehrere Kleinwagen der Marke Renault stehen in einer Reihe nebeneinander auf einem Parkplatz. Es handelt sich um gebrauchte E-Autos, die zum Verkauf angeboten werden.
Symbolbild imago/Action Pictures

Es sind schwere Tage für Autohändler. Das gilt vor allem für gebrauchte E-Autos, die man mittlerweile häufiger als unverkäuflich abtut. Die Händler bleiben auf ihnen sitzen.

Als unverkäuflich bezeichnen die Händler gebrauchte E-Autos. Anscheinend werden Stromer am liebsten nur neu gefahren. Da stellt sich die Frage, woran das liegt.

Wenn überhaupt, kaufen die Leute nur neue Elektroautos 

Elektroautos befinden sich in Deutschland in einer nachhaltigen Krise. Finanzielle Unsicherheiten, zu wenig Infrastruktur und nicht zuletzt schlecht zu kalkulierende hohe Kosten machen deutschen Verbrauchern die Anschaffung eines Stromers zurzeit sehr schwer. Wenn eines der größten Probleme beim schwindenden Elektroauto-Geschäft die Kosten sind, böten sich doch Gebrauchtwagen an. Aber die wollen die Leute sogar noch weniger. Darin ist sich die Hälfte von befragten Autohändlern einig und bezeichnet gebrauchte E-Autos als unverkäuflich. Das Verlustgeschäft aus zweiter Hand scheint noch eklatanter zu sein als mit neuen Stromern.

Bei einer Umfrage von “kfz-betrieb” stellt sich heraus, dass 68,7 Prozent der Händler keine gebrauchten E-Autos mehr annehmen, weil sie diese sowieso für unverkäuflich halten. Das führt zu einer stockenden Situation, die für den Markt reines Gift ist. Wenn E-Auto-Fahrer ihren Wagen nicht verkaufen können, gibt es für sie keinen Grund, einen neuen Wagen anzuschaffen.

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Deshalb müssen Autohändler massive Verlustgeschäfte mit E-Autos hinnehmen

Autohändler werden die bereits gefahrenen Stromer nur Preisen los, mit denen sie hohe Verluste einfahren. Sie gehen bis zu 27 Prozent unter den gewünschten Verkaufspreis herunter, um die Wagen überhaupt noch loszuwerden. Trotz großer Rabatte bleiben die Menschen verunsichert. Da das Herz eines E-Autos die extrem empfindliche Batterie ist, vertrauen die Autofahrer den gebrauchten Batterien kaum. Die mangelnde Reichweite ist ohnehin ein großes Thema für Käufer. Bei einem elektrischen Gebrauchtwagen könnte diese noch einmal sehr viel geringer sein.

Außerdem steckt die E-Mobilität in den Kinderschuhen. Das bedeutet, dass sich die Technologie so schnell entwickelt, dass sich kaum jemand traut, heute ein älteres Modell zu kaufen, weil es morgen schon absolut veraltet sein kann. Doch es soll auch Lichtblicke geben. Zwar gibt es zurzeit ein Überangebot, und die Käufer kommen nicht hinterher, die zur Verfügung stehenden Autos abzuverkaufen. Aber das könnte sich auch schon bald ändern. Es mag sein, dass die derzeitige Generation an gebrauchten E-Autos unverkäuflich ist. Doch bei einem so jungen Markt kann sich der Wind ganz rapide drehen.