Gesetzesänderung: Große E-Auto-Werke in Deutschland vorm Aus

Die offene Motorhaube offenbart die Batterie in einem Elektroauto. Sie ist das Herzstück, denn sie speichert die elektrische Energie, die benötigt wird, um das Auto anzutreiben.
Symbolbild © istockphoto/Sjo

Es gab große Hoffnungen. Aber eine Gesetzesänderung könnte Deutschland auf dem E-Auto-Markt noch weiter ins Aus katapultieren. Dann wäre niemand mehr interessiert, hier zu produzieren.

Sie sind das Herz eines jeden E-Autos und man hätte sie perfekt hierzulande herstellen können. Doch eine neue Gesetzesänderung der EU droht Deutschland nun das Aus in diesem Bereich zu bringen.

Gesetzesänderung gefährdet Deutschlands wichtigen Wirtschaftszweig

Was unterscheidet ein E-Auto von einem Verbrenner? Natürlich, sie laufen mit Strom. Und hier liegt Deutschlands Nachteil – schuld ist eine geplante Gesetzesänderung, die das Aus bedeuten könnte. Zwar läuft das Geschäft mit den Stromern bei uns zurzeit nicht überragend. Dennoch bietet sich die Bundesrepublik selbstverständlich weiterhin exzellent als Standort an, um die wichtigsten Geräte von E-Autos herzustellen. Und was ist das Wichtigste beim E-Auto? Die Batterie. Aufgrund der neuesten EU-Pläne könnten BMW, VW und Tesla jedoch ihr Interesse verlieren, ihre Batterien hierzulande herzustellen. Die Gesetzesänderung würde dazu führen, dass in Deutschland hergestellte Batterien als “dreckig” eingestuft werden müssten – was gleichbedeutend mit dem Aus in diesem Bereich wäre.

Obwohl deutsche Autobauer im Elektro-Segment derzeit Schwierigkeiten haben, gibt es eine entscheidende Ausnahme, die Rekordverkäufe vorweisen kann. Dennoch würde selbst dieser Hersteller bei einer Umsetzung der EU-Gesetzesänderung seine Batterien nicht mehr in Deutschland produzieren wollen. Das Problem liegt in der geplanten Bewertung des “direkt anliegenden Stroms”, den man für die Batterieproduktion nutzen möchte. Damit gemeint ist der Strom, mit dem die Batterie-Fabrik produziert – sprich, der deutsche Strom, der täglich durch unsere Netze fließt. Um diesen ist es dieser Tage allerdings nicht sonderlich gut bestellt. Im internationalen Vergleich schneiden wir im Hinblick auf unseren Strom-Mix sehr schlecht ab. Zwar sind wir in diesem Ranking noch sauberer als China, aber zum Beispiel dreckiger als die USA.

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Kampf um die Batterie und einen saubereren Strom-Mix 

Wenn die Batterie des E-Autos aus einer Fabrik kommt, die in einem Land steht, das unsauberen Strom nutzt, schwindet das Interesse der Hersteller im Nu. Diese Gesetzesänderung würde damit das Aus für Deutschland bedeuten, sich als guter Standort für Batterie-Fabriken zu etablieren. Natürlich hatten unsere Automarken, aber auch die Politik auf dieses Pferd gesetzt. Fabriken in solchem Ausmaß wären ein Spitzen-Aufschwung für unsere Wirtschaft.

Seit dem Atom-Ausstieg erzeugt Deutschland einen erheblichen Teil seines Stroms aus Kohle und Gas, was die CO₂-Bilanz verschlechtert. Somit weist unser Strom-Mix einen ziemlich schlechten Wert auf. Sollte man die EU-Verordnung so wie geplant durchsetzen, müsste Deutschland zunächst seine Energieversorgung modernisieren, um wieder attraktiv für internationale Investoren im Bereich der Batteriefabrikation zu werden.