Fürs Klima: Erste Busse fahren mit Frittenfett durch Deutschland

Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeitern hält ein Behälter mit Pommes frites in das Frittieröl in das Becken. Er oder sie trägt Handschuhe.
Symbolbild © istockphoto/Burak Sür

Das mag auf den ersten Blick total absurd zu lesen sein, doch fürs Klima fahren jetzt die ersten Busse mit Frittenfett durch Deutschland. Die Verkehrsbetriebe sind etwas Großem auf der Spur.

Während die E-Mobilität in aller Munde ist und das Verbrenner-Verbot für 2035 noch im Raum steht, setzen die Verkehrsbetriebe jetzt auf eine Alternative der besonderen Art. Hier fahren die ersten Busse bald mit Frittenfett durch Deutschland. Dieses soll besser fürs Klima sein als die bisherigen Brennstoffe, mit denen Verbrenner betankt werden.

Fortbewegung muss klimafreundlicher werden – aber wie?

Schon lange geht es nicht mehr um die Frage, ob, sondern wie wir uns klimafreundlicher fortbewegen. Dass es bei den normalen Verbrennern nicht bleiben kann, klingt absolut einleuchtend. Doch trotzdem bleibt die Frage, wie wir uns am besten in Zukunft fortbewegen, wenn der Verbrenner nicht mehr zur Debatte steht? Die einen setzen voll auf E-Mobilität und sehen diese als die ultimative Lösung für all unsere Klima-Probleme an. Andere hingegen haben einen differenzierten Blick auf die Probleme.

Verkehrsbetriebe setzen auf eine unkonventionelle Lösung

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Der Chef der Berliner Verkehrsbetriebe (kurz: BVG), Henrik Falk, hat zum Thema Klimaschutz einen anderen Lösungsansatz. Mit Wissenschaftlern testet er gerade das Betanken von Bussen mit Frittenfett. Er vertritt die Meinung, dass man in Zukunft nicht nur auf eine klimafreundliche Fortbewegungsmöglichkeit setzen dürfe. Man mache sich sonst von diesem einen Weg vollkommen abhängig. Falk wolle daher auf eine gesunde Mischung aus alternativen Kraftstoffen und Batterien setzen. Nur so könne man die Dekarbonisierung der Flotte, was das Hauptziel ist, erreichen.

Da das Frittenfett sonst in der Entsorgung landen würde, wäre dies ein durchaus möglicher Ansatz, um Ressourcen zu sparen. Damit die Verwendung als Tankstoff klappt, wandelt ein Verfahren die Pflanzenöle in Kohlenwasserstoffe um. Diese können dann dem Dieselkraftstoff beigemischt oder zu 100 Prozent als Kraftstoff verwendet werden. Inzwischen kann man auch aus Pflanzen alternative Kraftstoffe entwickeln. Dazu gehören beispielsweise Mais, Raps oder Rüben. Auch durch Speisereste oder Holzabfälle lassen sich solche Kraftstoffe entwickeln. Derzeit arbeiten Wissenschaftler sogar daran, aus Plastikabfällen Treibstoff zu gewinnen.