Für Millionen Reisende: Deutsche Bahn baut wichtigen Service ab

Ein roter Fahrkartenautomat am Bahnhof, an dem mehrere Menschen Fahrkarten für die Bahn kaufen. Das Ticket für die Zugfahrt ist hier käuflich. An dem Automaten gibt es auch das Deutschlandticket für die Deutsche Bahn.
Symbolbild © istockphoto/Spitzt-Foto

Die Deutsche Bahn soll Pläne haben, nach denen ein beliebter und wichtiger Service verschwinden könnte. Millionen Reisende müssten sich dann schlagartig umstellen. Experten diskutieren darüber, warum der gut genutzte Dienst eingestellt werden soll.

Wie Experten jetzt erklären, könnte es dazu kommen, dass die Deutsche Bahn einen Service für ihre Kunden verändert, beziehungsweise dieser gänzlich entfallen könnte.

Die Deutsche Bahn sucht neue Service-Wege

Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran, und auch die Deutsche Bahn ist Teil dieser Entwicklung. Doch nicht alles, was die Deutsche Bahn als Service einführt, bleibt auch dauerhaft bestehen. Jetzt ist durchgesickert, dass ein beliebter Dienst wohl bald wieder von der Bildfläche verschwinden könnte. Dabei loben Experten diesen Service und sehen kaum Alternativen.

Seit der Eröffnung des ersten Video-Reisezentrums im Jahr 2013 hat sich viel getan. Besonders in Baden-Württemberg sind diese Zentren mittlerweile weit verbreitet. An 55 Standorten können Reisende den Service nutzen, um sich beraten zu lassen und Fahrkarten zu erwerben. Diese Entwicklung zeigt, wie die Bahn versucht, moderne Technologien zu integrieren und den Kundenservice zu verbessern.

Kritik und Bedenken: Fahrgastverband meldet sich zu Wort

Doch nicht jeder sieht diese Entwicklung ausschließlich positiv. Der Fahrgastverband Pro Bahn in Niedersachsen befürchtet, dass durch den Ausbau der Video-Reisezentren klassische Fahrkartenschalter nach und nach verschwinden könnten. Malte Diehl, der Landesvorsitzende aus Niedersachsen/Bremen, betont, dass der personenbediente Verkauf nicht komplett abgebaut werden dürfe. Ein konkretes Beispiel für diese Sorge ist die Stadt Norden in Ostfriesland, wo ab Dezember nur noch ein Video-Reisezentrum verfügbar sein wird.

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In Emden und Leer sah es zunächst ebenfalls nach einem kompletten Wegfall der klassischen Fahrkartenschalter aus. Hier setzt die Deutsche Bahn jedoch auf eine andere Lösung: Über einen externen Partner bleibt der Verkauf von Fahrkarten weiterhin vor Ort möglich. Dies zeigt, dass es durchaus Alternativen gibt, die sowohl den Bedürfnissen der Reisenden als auch den Anforderungen der modernen Technologie gerecht werden.

Ein Service mit Potenzial und Grenzen

Laut der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) ist das Video-Reisezentrum in Ostfriesland bisher das einzige geplante seiner Art im Bundesland. Der angebotene Service sei vergleichbar mit dem an klassischen Schaltern. Eine Sprecherin der LNVG erklärte, dass es ohne dieses Format an vielen Stationen das örtliche Beratungsangebot bereits fehle.

Die Deutsche Bahn betreibt aktuell 143 Video-Reisezentren als Service bundesweit, mit den meisten Standorten in Baden-Württemberg (55), Bayern (38) und Nordrhein-Westfalen (30). Weitere Stationen sind geplant, was zeigt, dass die Bahn weiterhin auf diese Technologie setzt, um ihren Service zu modernisieren und sie flächendeckend anzubieten.