Extrem-Panne: Kunden tanken in Deutschland Wasser statt Sprit

Ein Tankschlauch steckt in einem Fahrzeug und tankt es mit Diesel auf.
Symbolbild © imago/Lobeca

Peinlicher geht es für eine Tankstelle wohl nicht. Hier betankten die Kunden ihre Wägen mit Wasser statt mit Sprit. Wie es dazu kommen konnte, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel.

Das, was sich an dieser Tankstelle in Oberbayern abgespielt hat, ist an Verrücktheit wohl kaum zu überbieten. Kunden tankten Wasser statt Sprit. Wie konnte es dazu kommen? Waren da böse Machenschaften am Werk oder hat alles eine einfache Erklärung?

Extrem-Panne

Ein Auto, das kein Stromer ist, betankt man mit Diesel oder Benzin – aber ganz bestimmt nicht mit Wasser. Obwohl es auch Menschen geben soll, die versuchen, Benzin ins E-Auto zu füllen. Nichtsdestotrotz kann selbst ein bisschen Wasser im Verbrennungsraum eines Verbrenners schon zu heftigen Beschädigungen der Zylinder, Kolben und anderer wichtiger Komponenten führen. Dennoch machten Kunden in Oberbayern genau dies. Und sie bezahlten auch noch dafür. Die Polizei ist dabei, die Geschichte aufzuklären.

Im Dezember erlitten Autofahrer in Geretsried und Umgebung vermehrt Motorschäden. Dank polizeilicher Ermittlungen fand man eine Gemeinsamkeit bei diesen Fahrzeugen heraus. Sie alle waren, kurz bevor sie liegen blieben, Kunden an derselben Tankstelle gewesen. Dem Besitzer der Zapfsäulen war völlig unklar, wie das hatte passieren können, aber Untersuchungen ergaben: Alle Fahrer hatten auch Wasser statt reinen Sprit getankt. Denn in einem der Benzintanks hatten sich sage und schreibe 500 Liter Wasser befunden. Das sind in einem 10.000-Liter-Tank zwar nur fünf Prozent, dieser kleine Anteil hat aber mindestens zwanzig Fahrzeuge innerhalb weniger Tage zum Liegen gebracht.

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Wasser statt Sprit

Dem Tankstellenbesitzer ist diese Panne extrem unangenehm. In ein unterirdisches, verrostetes Rohr war Wasser gelangt. Der Grund: ein fingergroßes Loch. Einige der Kunden vermuten nun, dass es sich wahrscheinlich um Schmelzwasser handelt, aber der Besitzer der Tankstelle möchte auf Spekulationen verzichten. Während er die entsprechende Zapfsäule selbstverständlich gesperrt hat, untersuchen Experten inzwischen den Sachverhalt. Schließlich hat die Pannen-Zapfsäule gleich mehrere Motoren auf dem Gewissen.

Entschädigung

Die Fahrer der geschädigten Autos erhalten aber immerhin eine kleine Erstattung seitens des Tankstellenbesitzers. Er kam nämlich dafür auf, dass man die entsprechenden Wägen erst auspumpte und schließlich wieder auffüllte. Zudem zahlte er den Autobesitzern alle Rechnungen für die zu reparierenden Motoren. Das Geld, das die Kunden für den Wasser-Sprit bezahlt hatten, bekamen sie ebenfalls erstattet.