Erste deutsche Firma klagt gegen kommendes Verbrenner-Verbot

Ein silbernes kleines Auto fährt über den Asphalt und qualmt sehr stark. Der blau-weiße Rauch umgibt den hinteren Teil des Lada Vesta. Die oberen Dreiviertel der Bildfläche im Hintergrund sind von grünen Bäumen eingenommen.
Symbolbild © istockphoto/y_carfan

Der Staat tut viel, um den Autofahrern die Nutzung von E-Autos schmackhaft zu machen. Die Zuschüsse für den Umstieg sollen helfen, die neuen Regelungen der EU umzusetzen. Nicht alle sind damit einverstanden. Eine erste deutsche Firma klagt jetzt gegen das kommende Verbrenner-Verbot.

Bis zum Jahr 2035 will die EU Verbrenner von den Straßen verbannen. Doch längst nicht jeder findet diese Maßnahme in Ordnung. Eine erste deutsche Firma klagt nun sogar gegen das geplante Verbrenner-Verbot.

Verbrenner-Verbot spaltet die Gemüter

Die einen lieben den Verbrenner, die anderen empfinden ihn als nicht mehr zeitgemäß. Eine erste deutsche Firma klagt indessen gegen das Verbrenner-Verbot. Die Europäische Union hat entschieden, dass ab 2035 ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge zur Neuzulassung kommen dürfen.

Daraus ergibt sich ein Verbot für Diesel und Benzinfahrzeuge. Während die Verbraucher hitzig darüber diskutieren, spaltet das Verbrenner-Verbot auch die Meinungen von Experten und Herstellern. Mit der Klage möchte das deutsche Unternehmen erreichen, dass die neue Verordnung in einigen Ansätzen zum Kippen kommt.

Emissionsfrei falsch definiert?

Laut Lorenz Kiene, Chef der Lühmann-Gruppe, klinge es “schön, nur noch emissionsfreie Autos zuzulassen”. Doch er ergänzt, die EU-Pläne seien “von Ideologie getrieben, nicht von Fakten.” Der Konzern ist unter anderem im Bereich synthetischer Kraftstoffe angesiedelt. Kienes Hauptkritik gilt der ausschließlichen Deklaration der Emissionsfreiheit für Fahrzeuge, welche keine Abgase ausstoßen.

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Doch die Emission könne nicht nur am Auspuff gemessen werden, so Kiene. Man müsse den kompletten CO₂-Ausstoß messen, den ein Auto während seines gesamten Lebenszyklus verursache. Sogenannte E-Fuels, also synthetische Kraftstoffe, sind von der EU jedoch bisher nicht gänzlich ausgeschlossen.

Klage soll Klarheit bringen

Ein erstes deutsches Unternehmen klagt nun also gegen das Verbrenner-Verbot. Es könnte dadurch erreichen, dass E-Fuels ebenso zugelassen werden. Doch es gibt noch einige Schwierigkeiten, denn wie es heißt, könne man nicht zweifelsfrei feststellen, ob das Auto ausschließlich mit einem synthetischen Kraftstoff betankt wird.

Zudem bliebe da noch der Energieverlust, wenn der synthetische Kraftstoff in elektrischen Strom umgewandelt wird. Außerdem haben E-Fuels noch einen weiteren kritischen Nachteil. Die Preise für den synthetischen Kraftstoff sind aktuell sehr hoch. Experten gehen davon aus, dass dieses hohe Niveau auch in Zukunft bestehen bleiben könnte.