Erste Autohäuser werden Elektroautos nicht los – “Keiner kauft sie”

Ein rotes Auto fährt unscharf im Vordergrund. Dahinter ist ein großes gelbes Hinweisschild auf einem Anhänger. Es wirbt für einen Elektrobonus von 10.000 Euro für den Renault Zoe hin.
Symbolbild © imago/Sven Simon

Viele Autohäuser leiden darunter, dass sie ihre Elektroautos nicht verkaufen können. All die intensiven Bemühungen, die E-Mobilität auf den Weg zu bringen, scheinen sich letztlich einfach nicht auszuzahlen.

Autohäuser bleiben auf ihren Elektroautos sitzen und werden sie einfach nicht los. Da können die Bestrebungen noch so hoch sein – wenn das Geschäft nicht läuft, bleibt die Verkehrswende auf der Strecke.

Unzählige Autohäuser bleiben auf ihren Elektroautos sitzen

Zwar hat die Automobilindustrie in den letzten Jahren einen überaus bedeutenden Wandel durchlebt. Schließlich produziert mittlerweile so gut wie jeder renommierte Autobauer auch Stromer. Doch neue politische Maßnahmen führen dazu, dass E-Autos jetzt teurer werden. Das ist dramatisch, denn die Autohäuser beklagen sich ohnehin über die nicht vorhandenen Umsätze, die sie mit ihren Elektroautos machen. In Deutschland wünscht man sich höhere Verkaufszahlen von E-Autos, während unzählige Autohäuser um ihre Existenz bangen müssen.

Bisher hatte man die Krise des E-Autos fast ausschließlich aus der Perspektive des Kunden oder des Staates betrachtet. Dabei gehen Inhaber von Autohäusern an dem Problem der nicht zu verkaufenden Elektroautos wortwörtlich zugrunde. Zwischen Januar und Mai 2023 gab es insgesamt 167.300 neu zugelassene Stromer in Deutschland. Im selben Zeitraum dieses Jahres waren es gerade 140.700 Exemplare. Das mag auf den ersten Blick nicht tragisch erscheinen. Aber bei einer so jungen Technologie, die so viel Innovation versprach, ist ein Rückgang zu Beginn einer Ära einfach desaströs.

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Viele müssen mittlerweile um ihre Existenz bangen

Nun kann man behaupten, dass es sich um natürliche Schwankungen des Marktes handele. Einer der Gründe für den Rückgang der E-Mobilität in Deutschland ist aber klar zu benennen und betrifft den Dezember vergangenen Jahres. Da hatte die Bundesregierung spontan die Förderung für E-Autos gestrichen. Dadurch bedingt bleiben seither viele Händler auf ihren Stromern sitzen.

Die letztjährige Aufhebung der E-Autoförderung hat das Geschäft aber nicht nur zerstört, weil den Kunden jetzt das nötige Kleingeld fehlt. Der entscheidende Faktor ist aber moralischer Natur. Wenn die Regierung von einem auf den anderen Tag keine Stromer mehr fördert, verlieren die Bürger genauso schnell das Vertrauen in diese Technologie. Mit einem Verbrenner sind sie Jahrzehnte lang gut gefahren – warum jetzt also auf Stromer setzen, wenn die Politik selbst nicht daran glaubt? Die Verkehrswende kann durch derartige Beschlüsse jedenfalls nicht vorangetrieben werden, weshalb Autohäuser derweil für Elektroautos so gut wie keine Käufer finden.