E-Mobilität: Verbrenner-Aus kommt – jetzt gibt es eine Ausnahme

KFZ-Produktionsstraße in einer Fabrik von einem Autobauer. Mehrere weiße Autos stehen hintereinander auf einem Laufband in einer Produktionsstätte für Fahrzeuge.
Symbolbild © istockphoto/Traimak_Ivan

Das Aus für alle Verbrennungsmotoren soll in wenigen Jahren kommen. Doch nun hat die Bundesregierung eine Ausnahme gemacht. Darüber ist ein Streit entbrannt.

Der Streit in der Autoindustrie geht weiter. Erst kürzlich ist die Ausnahmeregelung der EU-Kommission hineingeplatzt. Demnach dürfen 2035 noch Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf den Markt kommen. Allerdings müssen sie mit einem speziellen Kraftstoff betrieben werden.

Verbrenner-Streit: Zukunft der Antriebe

Vor allem in Baden-Württemberg hat die Entscheidung für geteilte Meinungen gesorgt. Aus Sicht von Mercedes-Benz gilt das EU-Votum für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor. Auch die Politik scheint sich nicht einig zu sein. Porsche hält ebenso an seinen E-Fuel-Plänen fest. Doch auch hier herrscht Uneinigkeit.

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann von den Grünen sagte in diesem Zusammenhang, er sei froh, dass es eine Einigung zwischen der Bundesregierung und der EU gegeben habe. Für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg sei die Ausnahmeregelung für Elektrofahrzeuge wichtig. Synthetische Kraftstoffe eignen sich vor allem für Flugzeuge und Schiffe. Für Autos dürfte der Literpreis deutlich zu teuer sein. Denn derzeit liegen E-Fuels in Deutschland bei rund zehn Euro pro Liter. Das ist echter Luxus, auch angesichts der drastischen Preissteigerungen für Kraftstoffe im vergangenen Jahr.

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Konzerne setzen auf Verbrennungsmotor

Die großen Unternehmen der baden-württembergischen Automobilindustrie bekennen sich zur E-Mobilität. Zulieferer wie Bosch und Mahle, aber auch Porsche stehen der neuen Technologie aufgeschlossen gegenüber. Sie gehen zwar davon aus, dass der Verbrennungsmotor noch lange auf dem Markt bleiben wird. Das heißt aber nicht, dass sie die Mobilität nicht nachhaltig und umweltfreundlich gestalten wollen. Dennoch kündigte Bosch als größter Motorenlieferant an, auch in den nächsten Jahren am Verbrennungsmotor festzuhalten.

Derzeit hängen unzählige Arbeitsplätze in der Automobilindustrie direkt am Verbrennungsmotor. Das gilt für Bosch genauso wie für Mercedes-Benz. Baden-Württemberg will als Wirtschaftsstandort auch in Zukunft nachhaltige und zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Automobilindustrie schaffen. Für die Verbraucher bleibt die Frage der Finanzierbarkeit. So ist es nur realistisch, auf E-Mobilität zu setzen, wenn sie auch bezahlbar ist.