E-Autobauer streicht alle Stellen – “Sinkende Verkaufszahlen”

Schwarze Autotüren hängen an einem gelben Laufband in einer Autoproduktionsfabrik. Dahinter ist eine große und gut ausgeleuchtete Produktionshalle zu sehen.
Symbolbild © istockphoto/Traimak_Ivan

Dieser große E-Autobauer streicht aufgrund niedriger Verkaufszahlen und einer wirtschaftlichen Krise alle Stellen. Die vielen Mitarbeiter stehen vor einer unsicheren Zukunft und einer drastischen Entlassungswelle.

Die Mitarbeiter eines führenden Autoherstellers sind besorgt über ihre berufliche Zukunft. Der E-Autobauer hat entschieden, drastische Maßnahmen zu ergreifen und alle Stellen zu streichen, um den aktuellen Herausforderungen auf dem Markt aufgrund der niedrigen Verkaufszahlen begegnen.

Die Mitarbeiter werden schon in Kürze arbeitslos sein

Der bekannte chinesische Automobilhersteller Great Wall Motor (GWM) steht vor einem ernsthaften Problem. Wegen ernüchternder Verkaufszahlen seiner E-Autos in Europa und der drohenden Belastung durch neue EU-Einfuhrabgaben hat das Unternehmen beschlossen, alle Mitarbeiter seiner Europa-Zentrale in München zu entlassen. Die etwa 100 Mitarbeiter wurden in Kenntnis gesetzt, dass ihre Arbeitsplätze bis Ende August dieses Jahres wegfallen werden. Die Entscheidung, auf Abfindungszahlungen zu verzichten, hat zusätzlich für Aufregung gesorgt. Der Hauptgrund für diesen einschneidenden Schritt sind die massiven Verluste, die das Unternehmen auf dem europäischen Markt erleidet. Hinzu kommen die möglichen EU-Einfuhrabgaben für chinesische Elektroautos. Diese könnten ab Juli in Kraft treten und das Unternehmen vor große Herausforderungen stellen.

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Der E-Autobauer reagiert entsprechend der Marktbedingungen

Trotz der Entlassungswelle plant GWM nicht, sich komplett aus dem europäischen Markt zurückzuziehen. In Deutschland sollen trotzdem nach wie vor Fahrzeuge verkauft werden, sowie auch in weiteren Ländern Europas. Um sicherzustellen, dass der Service aufrechterhalten bleibt, hat GWM die Autohandelsgruppe Emil Frey als deutschen Vertriebspartner beauftragt. Er soll die Garantieansprüche und die Versorgung mit Ersatzteilen gewährleisten.

Angesichts der neuen EU-Zölle denkt GWM sogar darüber nach, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren nach Europa zu importieren, da sie von den Sonderzöllen nicht betroffen wären. Das Unternehmen reagiert damit auf die schwierigen Marktbedingungen für elektrische Modelle. Allein im ersten Quartal des Jahres gab es nach dem Marktforschungsunternehmen Schmidt Automotive nicht einmal 900 Verkäufe vollelektrischer Autos (in Europa). Das zeigt einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu dem ambitionierten Vorsatz von GWM. Die Zukunft des Unternehmens in Europa bleibt somit unsicher, während es darum kämpft, in einem sich schnell verändernden Markt Fuß zu fassen.