Dunkle Wolken bei Tesla: Verkaufszahlen sind komplett eingebrochen

Ein weißes großes E-Auto von Tesla steht in einem Showroom hinter einem Schaufenster. Über dem Ausstellungsfenster prangt das Logo von Tesla. Das Fahrzeug ist ein E-SUV.
Tesla betreibt viel Werbeaufwand. Symbolbild © istockphoto/PaulMcKinnon

Der Markt für E-Autos ist nicht mehr, was er einmal war. Die Verkaufszahlen von Tesla sind komplett eingebrochen. Während die Konkurrenz immer stärker wird, ist der US-Autobauer nicht kreativ genug.

Die Krise der Elektroautos ist allgegenwärtig. Doch einige trifft sie härter als andere. Erstaunlich ist dabei, dass sogar bei Tesla die Verkaufszahlen eingebrochen sind.

“Build Your Dreams” – chinesische Marke BYD übernimmt die Führung

Einst nannte man das Unternehmen um Elon Musk den Branchenprimus. Doch diese Zeiten sind vorbei. Der chinesische Markt für Elektroautos wächst unaufhörlich – allen voran die Marke BYD, die Tesla am Ende des letzten Jahres eingeholt hat. Somit verkauft “Build Your Dreams” mittlerweile die meisten E-Autos überhaupt. Natürlich können die chinesischen Hersteller mit günstigen Preisen bestechen. Aber auch die Technik wird dort immer besser, während bei dem US-Autobauer Stillstand zu herrschen scheint. Ohne kreative Lösungen stellt man weiterhin dieselben Modelle her. Die Konsequenzen lassen nicht lange auf sich warten und zeigen direkt, wie sehr die Verkaufszahlen bei Tesla eingebrochen sind.

Im Juni konnte der damalige Elektroauto-Pionier in Deutschland 4648 Autos zu Geld machen. Im selben Monat letzten Jahres waren es 42,2 Prozent mehr. Wenn man das gesamte erste Halbjahr betrachtet, sind auch hier die Verkaufszahlen bei Tesla deutlich eingebrochen. 41,6 Prozent weniger Stromer hat man in Deutschland aus dem Hause Musk gekauft. Wer nun denkt, dass die Tesla-Krise auf das deutsche Kaufverhalten zurückzuführen sei, liegt daneben. Somit hatte die US-Firma in ihrem Heimatland vor zwei Jahren noch einen Marktanteil von 74,8 Prozent. Dieser liegt inzwischen gerade mal bei 49,7 Prozent. Das sind Zahlen, über die sich die meisten Konzerne der Welt freuen würden. Und mit einer drohenden Pleite hat das alles nicht zu tun. Aber woran liegt es, dass die Verkaufszahlen von Tesla ausgerechnet in den letzten Monaten derart eingebrochen sind?

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Man vermisst den Pioniergeist, den Tesla einst ausgemacht hatte

Vor ein paar Jahren konnte der berühmteste Elektro-Konzern noch mit einzigartiger Technik überzeugen. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Während andere Autobauer nachliefern und sich immer weiterentwickeln, passiert bei Tesla derzeit nicht viel. Die Modelle Model S, Model 3, Model X und Model Y sind gefühlt schon eine Ewigkeit auf dem Markt. Selbstverständlich überarbeitet man diese regelmäßig, doch auch diese Arbeit wird kritisiert. Die Verbesserungen fielen zu gewöhnlich aus – es fehle der gewisse Pfiff, für den dieses Unternehmen einst bekannt war.

Ein weiteres Argument, weshalb Tesla ein neues Modell braucht, sind seine Fans. Noch immer hat der US-Autobauer eine eingeschworene Fangemeinde. Aber die meisten Mitglieder dieser Gemeinde fahren einen Tesla. Für sie gibt es ohne neues Modell keinen Grund, sich ein weiteres Fahrzeug aus dem Hause Musk zuzulegen. Mit einem neuen Modell könnte man bestimmt an alten Erfolgen anknüpfen und die eingebrochenen Verkaufszahlen bei Tesla in Ordnung bringen.