Dunkle Wolken bei E-Autobauer Tesla: Hunderte Stellen gestrichen

In einem Tesla-Werk sind mehrere strahlend weiße neue Autos zu sehen. Die gesamte Anlage samt Fließband und Einrichtung sieht blitzblank aus und auf dem neusten Stand der Technik.
Symbolbild © imago/Xinhua

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Bei vielen Autofans, E-Mobilität-Anhängern und Investoren gilt der amerikanische Gigant Tesla als sichere Nummer. Doch nun schwächelt Tesla, der E-Autobauer aus Texas, und streicht Hunderte Stellen gleichzeitig.

In Deutschland ist die Elektromobilität zwar auf dem Vormarsch, doch nur langsam, denn viele Autobauer setzen weiter auf den Verbrenner. Der Branchengigant und E-Autobauer aus den USA, Tesla, schwächelt in dieser eigentlichen Aufbruchsstimmung, streicht Hunderte Stellen und entlässt Mitarbeiter.

Herausforderungen, Unsicherheiten und Rückschläge bei Tesla

Tesla steht in Europa vor einer schwierigen Phase, insbesondere mit der einzigen, oft kritisierten Fabrik in Grünheide, Brandenburg. Das Unternehmen kämpft mit einer weltweit stagnierenden Nachfrage nach Elektroautos, was auch die Produktion selbst tangiert. Anfang des Jahres musste deshalb sogar die Fertigung zeitweise reduziert werden, da wichtige Bauteile aufgrund internationaler Spannungen nicht rechtzeitig eintrafen. Diese Verzögerungen, zusammen mit einem deutlichen Rückgang der Verkäufe im ersten Quartal 2024, führten zu einem erheblichen Rückgang der Gewinne und ließen auch den Aktienkurs um 30 Prozent fallen. Dennoch zeigen sich Führungskräfte optimistisch, denn Tesla könne, nach eigenen Angaben, jederzeit die Kapazität erhöhen, sobald sich die Marktlage verbessere.

Parallel dazu belasten aber Aktionen des Protests von Umweltaktivisten die Situation in Grünheide. Seit Februar demonstrieren Aktivisten im angrenzenden Wald gegen Tesla und die geplante Rodung für die neue Fabrik. Diese Proteste verstärken die Ungewissheit rund um den Ausbau der Fabrik, der auf eine Produktion von einer Million Fahrzeugen pro Jahr abzielt.

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Weitere Krisengründe machen es Tesla nicht gerade einfach in Deutschland

Weiterhin steckt die Elektromobilität bei uns in Deutschland in einer Krise, noch mehr als anderswo in Europa. Das zeigen auch die Zahlen des ersten Halbjahres 2024, wo nur 184.125 neue Elektrofahrzeuge zugelassen wurde. Davon waren 21.249 von Tesla selbst. Das ist ein Rückschritt im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung verstärkt die Skepsis vieler Verbraucher gegenüber Elektroautos, trotz starker Bemühungen der EU, diese Technologie zu fördern. Umfragen, denen zufolge die Hälfte der Deutschen derzeit keinen Kauf eines E-Autos plant, unterstreichen dies nur.

Neben wirtschaftlichen Herausforderungen sieht sich Tesla in Grünheide aber auch weiterhin mit wachsendem Widerstand aus der Bevölkerung konfrontiert. Im März kam es sogar zu einem Anschlag auf die Fabrik. Die Stromversorgung wurde unterbrochen und mit ihr lag die Produktion fast eine Woche lang brach. Im Mai wiederum versuchten Umweltaktivisten, das Werksgelände zu stürmen. Trotz dieser Hindernisse setzt Tesla auf Modernisierung. So will man die Effizienz steigern und dafür wird auch ein neuer Güterbahnhof gebaut sowie der Wasserverbrauch durch Recycling optimiert.