Drama: Großes Unternehmen für E-Autos streicht Tausende Stellen

Hersteller arbeiten an E-Autos in der Fabrik. Die Mitarbeiter tragen Arbeitskleidung. Das hintere Auto hat eine geöffnete Motorhaube und steht neben einer Treppe.
Symbolbild © imago/ITAR-TASS

Ein großes Unternehmen für E-Autos in Deutschland muss wohl Tausende Stellen streichen. Das ist ein mehr als drastischer Schritt, der viele Fragezeichen um das Wie und Warum aufwirft.

Wenn es einem Konzern nicht gut geht, leiden oft vor allem die Angestellten darunter. So wie nun auch bei diesem namhaften Unternehmen, das E-Autos produziert und nun Tausende Stellen streicht.

Kostensenkung als Weg aus der Krise: Eine gute Idee?

Bosch ist, wie viele wissen, eines der führenden Technologieunternehmen in Deutschland. Nun steht der Konzern mit Hauptsitz in Stuttgart vor signifikanten Herausforderungen in verschiedenen Geschäftsbereichen. Trotz sinkender Nachfrage in der Wärmepumpen- und Automobilbranche hält das Unternehmen an seiner Strategie zur Förderung der Elektromobilität fest. Eine zentrale Maßnahme des Unternehmens zielt dabei darauf ab, den Antriebsstrang von Elektrofahrzeugen zu vereinfachen. Durch diese Vereinfachung will man eine effizientere Produktion im großen Maßstab möglich machen. Das soll schlussendlich die Herstellungskosten und somit auch die Preise für Elektroautos senken. Ganz im Sinne der Pläne rund um die Mobilitätswende.

Der zuständige Technikchef von Bosch betont die Bedeutung dieser Strategie, die sich an den erfolgreichen Praktiken chinesischer Hersteller orientiert. Diese Unternehmen haben nämlich durch die Standardisierung und Vereinfachung ihrer Produktionsprozesse ihre Kosten bereits deutlich senken können. Bosch plant nun also, durch ähnliche Maßnahmen auch seine Preise für Elektrofahrzeuge attraktiver für die Endverbraucher zu machen. Das soll am Ende zu einer stärkeren Marktdurchdringung beitragen.

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Fokus auf Innovation und nachhaltiges Wachstum

Zuvor stehen aber Entlassung von 7.000 Mitarbeitern bei Bosch an. Denoch bleibt der Konzern zuversichtlich in Bezug auf die Zukunft der Elektromobilität. Unternehmenschef Stefan Hartung sieht in den Investitionen in neue Technologien wie Siliziumkarbid-Halbleiter einen wesentlichen Hebel zur Kostensenkung. Diese Technologie ermöglicht eine effizientere Energienutzung, was die Batteriekapazität reduziert und somit die Produktionskosten für Elektrofahrzeuge senkt. Den Mitarbeitern, die ihren Job verlieren, dürfte das aber wohl eher egal sein.

Ob die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in den nächsten Jahren wieder steigen wird, lässt sich nicht zu 100 Prozent sicher sagen. Obwohl Bosch bewusst nicht ins Batteriegeschäft einsteigt, setzt das Unternehmen auf andere Schlüsseltechnologien, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Langfristig erwartet Bosch aber, dass die Elektromobilität nicht nur ein bedeutendes Geschäftsfeld wird, sondern auch eine zentrale Säule des Unternehmenserfolgs darstellt. Ob dann auch die Mitarbeiter davon profitieren und man weniger Entlassungen zu verbuchen hat, muss sich zeigen.