Deutschlandticket soll in erstem Bundesland wohl gestrichen werden

Eine Hand hält ein Deutschland-Ticket. Daneben befindet sich ein blaues Schild mit einem Euro-Zeichen und einem Pfeil darauf. Im Hintergrund fährt ein Zug. In Baden-Württemberg verursachte das Deutschland-Ticket einen enormen finanziellen Schaden. Das Deutschland-Ticket ist für begrenzte Zeit auch im Ausland gültig.
Symbolbild © imago/Christian Ohde

Es wird immer wahrscheinlicher, dass das erste Bundesland das Deutschlandticket streichen wird. Bis weitere Länder nachziehen, ist es dann nur noch eine Frage der Zeit.

Es gibt wohl keinen Bürger, der etwas gegen diesen einfachen Tarif einzuwenden hätte. Dennoch häufen sich schon wieder die Diskussionen um eine Abschaffung. Ein Bundesland wird das wohl bald tun und somit als Erstes das Deutschlandticket streichen.

Dies könnte der Anfang vom Ende des Deutschlandtickets sein

Selten hatte man sich deutschlandweit so flächendeckend auf eine Sache einigen können. Ob jung, ob alt, ob aus dem Süden oder dem Osten – in keiner Stadt und in keinem Bundesland hat es jemals Proteste oder Gegenstimmen gegen das Deutschlandticket gegeben. Dafür ist die Idee auch einfach zu simpel – und gut. Und wer keine Bahn fahren möchte, interessiert sich für das Thema sowieso nicht. Umso bedauerlicher ist es, dass sich die Zweifel an dieser kleinen Ticket-Revolution mehren. Denn natürlich muss es bezahlt werden. Aber jeder zeigt mit dem Finger auf den anderen. Wenn es so weitergeht, war es das bald schon wieder mit dem Deutschlandticket – dieses Bundesland fängt bereits an.

Im Jahr 2022 hatten wir uns am 9-Euro-Ticket erfreuen können. Dass das nicht ewig so billig bleiben könnte, war abzusehen. Das derzeitige 49-Euro-Ticket erscheint Bahnfahrern eigentlich als ein guter Deal. Leider ist es bereits beschlossene Sache, dass der Tarif im nächsten Jahr teurer werden wird. Das nehmen die Leute auch noch in Kauf. Aber niemand hat Lust darauf, dass man diese ganze Idee wieder zurücknimmt. Dann hieße es nämlich wieder, für jede Fahrt ein separates Ticket buchen zu müssen. Das ist kompliziert und teuer. Ab nächstem Jahr könnte das in Sachsen-Anhalt aber wieder eintreten. Hier fehlen im Haushalt rund 94 Millionen Euro, weshalb das Bundesland davon spricht, dass das Deutschlandticket einfach nicht mehr tragbar sei. Die enorme Verschuldung gehe nicht nur auf den einheitlichen und günstigen Bahntarif zurück. Das Deutschlandticket wieder einzustellen, sei jedoch eine schnelle und einfache Lösung, um Geld zu sparen.

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Teurer, komplizierter, unsicherer – Die Rückkehr zu alten Zeiten

Sollte Sachsen-Anhalt tatsächlich als erstes Bundesland das Deutschlandticket abschaffen, könnte dies eine Welle von ähnlichen Entscheidungen in anderen Regionen auslösen. Die Idee eines bundesweit gültigen Tickets für den Nahverkehr, die für viele Menschen eine Erleichterung im Alltag bedeutet, steht somit auf der Kippe. Wie die Politik auf diese Herausforderung reagieren wird, bleibt derzeit noch abzuwarten.