Deutsche Autobauer streichen Schichten – ” Auch Werke vorm Aus”

Eine Mitarbeiterin in der Halle eines Autobauers hält in ihren Händen gerade die Motorhaube und führt sie in die Vorrichtung zur Befestigung ein. Man sieht den Rohbau des Fahrzeugs im Vordergrund. Im Hintergrund sitzt ein älterer Mitarbeiter vor einem Bildschirm.
Symbolbild © imago/Panama Pictures

Die Wirtschaftslage hat sich inzwischen so verschärft, dass deutsche Autobauer die Schichten in ihren Betrieben streichen. Dies führt dazu, dass sogar ganze Werke vor dem Aus stehen.

Das Problem ist bekannt, genauso wie die Ursache. Doch momentan lässt sich aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage nichts dagegen tun. Deutsche Autobauer ziehen nun die Konsequenzen und streichen Schichten in ihren Betrieben. Dies führt dazu, dass auch ganze Werke vor dem Aus stehen.

Wirtschaftslage spitzt sich zu

Dass sich die Wirtschaftslage immer mehr zu verschärfen scheint, merken nicht nur die Verbraucherinnen und Verbraucher. Auch die Unternehmen haben mit den Folgen zu kämpfen, was viele in die Insolvenz und die Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit treibt. Dies merken auch die Autobauer, denn den Leuten fehlt schlicht das Geld, um sich ein fabrikneues Fahrzeug leisten zu können. Damit sinken die Verkaufszahlen und viele neue Fahrzeuge bleiben auf dem Fabrikgelände stehen.

Deutsche Autobauer müssen Konsequenzen ziehen

Die sinkenden Verkaufszahlen führten dazu, dass große Werke wie die von BMW, Mercedes und VW im letzten Jahr nur zu ungefähr zwei Dritteln ausgelastet waren. Rechnet man alle deutschen Standorte zusammen, könnten diese jährlich ca. 6,2 Millionen Autos herstellen. Doch letztes Jahr liefen nur 4,1 Millionen Fahrzeuge vom Band. Dabei zeigen sich je nach Autohersteller unterschiedliche Bilder.

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Während Porsche Stuttgart und Ingolstadt im letzten Jahr fast ausgelastet waren und auch BMW in München mit rund 90 Prozent Auslastung stolze Werte aufweisen konnte, sah es in Eisenach sehr schlecht aus. Das hier ansässige Opelwerk erreichte nicht einmal dreißig Prozent der möglichen Kapazität. In Rüsselsheim erreichte Opel zwar mehr, aber auch dort kam das Werk nur auf etwa sechzig Prozent der Kapazität. Andere Autohersteller konnten ebenfalls nicht aus dem Vollen schöpfen. Sowohl VW in Wolfsburg als auch Mercedes-Benz in Sindelfingen erreichten gerade einmal eine Auslastung von fünfzig Prozent. Mit nur 51 Prozent landet das neu eröffnete Tesla-Werk in Grünheide ebenfalls auf der Liste der Verlierer. Aufgrund dieser schlechten Situation will Audi sogar die E-Auto-Produktion in Brüssel stoppen. An mehreren Standorten bei VW gibt es keine Nachtschicht mehr. Und Ford will Ende 2025 womöglich– das Werk in Saarlouis schließen.