3.000 Mitarbeiter: Großem Werk für E-Autos droht wohl das Aus

KFZ-Produktionsstraße in einer Fabrik von einem Autobauer. Mehrere weiße Autos stehen hintereinander auf einem Laufband in einer Produktionsstätte für Fahrzeuge.
Symbolbild © istockphoto/Traimak_Ivan

Ein großes Werk für E-Autos macht fast nur noch Verlustgeschäfte und könnte schon demnächst seine Tore für immer schließen. Für 3.000 Mitarbeiter würde es das Aus bedeuten.

Die Lage ist so ernst, dass die Schließung eines großen Werks für E-Autos unmittelbar bevorstehen könnte. Denn wenn man schon seit Längerem größtenteils Verlustgeschäfte zu verbuchen hat, muss auch einer der größten Autobauer wissen, wann man einen Schlussstrich zieht.

Insbesondere Luxus-Stromer werden immer unbeliebter

Wenn man sieht, dass eine bestimmte Abteilung im Betrieb fast ausschließlich rote Zahlen schreibt, muss man handeln. Das gilt sowohl für kleine und mittelgroße Unternehmen als auch für echte Giganten. Der Autobauer, um den es geht, braucht keine Angst um seine Marke an sich zu haben. Aber das Werk für E-Autos in Brüssel bereitet dem Automobil-Riesen schon seit einiger Zeit Sorgen. In erster Hinsicht sind es jedoch die 3.000 Mitarbeiter und ihre Familien, die sich fürchten müssen, wenn der Konzern die alles entscheidende Maßnahme ergreift. Wenn er die E-Auto-Produktion in der belgischen Hauptstadt für immer stoppt, sind die Arbeitsplätze womöglich dahin.

Die Branche der E-Mobilität wächst schnell, doch die Menschen kommen nicht hinterher. Außerdem können sich die meisten Autofahrer keinen (neuen) Stromer leisten – vor allem wenn es sich um einen Luxus-Wagen handelt, wie man ihn in dem besagten Werk in Brüssel herstellt. Hier baut man nämlich den Q8 e-Tron – einen stolzen SUV von Audi, der unter 75.000 Euro nicht zu haben ist. Doch da Audi bekanntlich eine Tochter des Super-Konzerns VW ist, fallen die Sorgen, die der belgische Standort bereitet, am Ende auf die Wolfsburger zurück. Man diskutiert zurzeit, ob es sich noch lohne, das dortige Werk für die E-Autos anders zu organisieren. Da der Q8 aber Tag für Tag weniger gekauft wird und die besagte Fabrik einzig dieses Modell baut, rechnet man mit einem kompletten Produktionsstopp. Das wäre das Aus für das Werk dieser deutschen E-Autos.

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Die Auswirkungen auf den deutschen Super-Konzern

Dass das Geschäft mit den Stromern mehr als holprig läuft, hat sich herumgesprochen. Warum es sowohl den Standort in Brüssel als auch den elektrischen Audi-SUV ganz besonders schwer trifft, hat zwei Gründe. E-Auto-Kunden interessieren sich recht wenig für einen Luxus-Stromer – und dieser Trend nimmt zu. Zweitens ist Brüssel, wie man sich denken kann, ein extrem teurer Produktionsstandort. Wenn er also dem deutschen Mutterkonzern weiterhin nur Schulden einbringt, wird das belgische Werk für E-Autos bald schließen.