Wohnungsnot: Die ersten Karlsruher müssen in Zelten übernachten

Mehrere Zelte auf einer Wiese.
Symbolbild © ISTOCKPHOTO - Foto: a_Taiga

Wie in vielen anderen Großstädten gibt es auch in Karlsruhe viel zu wenig freie Wohnungen. Die ersten Karlsruher müssen jetzt in Zelten übernachten.

Wer die Zeltkolonie in den letzten Tagen zum ersten Mal erblickte, traute seinen Augen kaum. Doch die ersten Karlsruher müssen jetzt tatsächlich in Zelten übernachten. Es gibt immer weniger Wohnungen und der Wohnungsbau kommt viel zu langsam voran. Für die Bürger ein Teufelskreis, der sich wohl über kurz oder lang rächen könnte.

Die ersten Karlsruher müssen in Zelten übernachten

Aber keine Sorge, die Karlsruher haben hier nicht dauerhaft ihre Zelte aufgeschlagen. Es handelt sich um eine Art Protestcamp, das von einer Hochschulgruppe errichtet wurde. Es soll auf das Thema Wohnungsnot in Großstädten aufmerksam machen. Die Zeltstadt befindet sich in der Nähe des alten Universitätsstadions. Folglich ist jeder zum Besuch der Zelte eingeladen.

Die Studierenden haben sich das Projekt ausgedacht und wollen damit darauf aufmerksam machen, dass die Spekulation mit Immobilien immer zulasten der Schwächeren gehen, und zwar der Karlsruher Bürger, die unter Wohnungsnot leiden. Immer weniger finden wirklich bezahlbaren Wohnraum. Wohin das führt, kann man in anderen Metropolen der Welt bereits schmerzlich sehen. Wenn das so weitergeht, müssen die ersten Karlsruher wohl bald in Zelten übernachten.

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Wohnungsnot in Karlsruhe nicht von der Hand zu weisen

Das neue Protestcamp besteht aus sechs Zelten und drei Pavillons. An den großen Pavillons sind Transparente mit Slogans, Infotafeln und Schriftzügen angebracht. Außerdem gibt es Vorträge und Diskussionsrunden. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, die eine oder andere Nacht in den Zelten zu verbringen. Im Grunde ist jeder dazu eingeladen, bei diesem Protestcamp vorbeizuschauen. Die ersten Karlsruher müssen noch nicht in den Zelten übernachten, aber es gibt ein freiwilliges Angebot, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Protestcamp mehrerer Studierender

Der größte Pavillon ist als Treffpunkt und zum Essen gedacht. Hier stehen Bierzeltgarnituren und es finden auch Vorträge statt. Täglich gibt es Brezeln und Kaffee gratis. Die physische Demonstration, wohin Wohnungsnot führen kann, regt fast täglich zum Gespräch an. Insgesamt haben zwanzig Studenten angekündigt, mehrere Tage in Zelten in Karlsruhe zu verbringen. Wegen des schlechten Wetters werden es wohl weniger sein. Es geht aber vor allem darum, zum Nachdenken anzuregen und sich der Problematik, die sich in den nächsten Jahren noch verschärfen könnte, offen zu stellen.