“Völlig neue Art”: Heuschrecken-Plage breitet sich in Karlsruhe aus

Ein großer Vogelschwarm fliegt durch die Luft. Der Himmel ist blau, nur wenige weiße Wattewolken sind zu sehen. Im Hintergrund befindet sich ein Wald, im Vordergrund eine Wiese.
Symbolbild © imago/Zoonar

Schon vor Jahrhunderten gab es berüchtigte Heuschrecken-Plagen. Heute bahnt sich in Karlsruhe eine regelrechte Heuschrecken-Plage an. Verschiedene Arten hat es hier noch nie gegeben – sie reisen unbemerkt ein.

Immer wieder müssen wir über ungewöhnlich schnelle und rasche Ausbreitungen verschiedener Insekten und Tiere im Raum Karlsruhe berichten. Diesmal ist es eine Heuschrecken-Plage, die sich in Karlsruhe ausbreitet.

“Unglaublich”: Heuschrecken-Plage breitet sich in Karlsruhe aus

Nach Auskunft der örtlichen Experten handelt es sich um seltene Heuschreckenarten, die man bei uns eigentlich nicht kennt. Ausgerechnet im Schwarzwald fühlt sie sich beispielsweise die Alpine Gebirgsschrecke pudelwohl. Schuld daran ist der Klimawandel, der auch das Wetter bis in tiefere Lagen grundlegend verändert hat. Das könnte auch zu der Heuschrecken-Plage geführt haben, die sich in Karlsruhe ausbreitet. Ob man es glaubt oder nicht, manche Arten wie die Südliche Eichenschrecke kommen aus fremden Regionen unfreiwillig mit dem Schiff oder Auto bis nach Karlsruhe und verbreiten sich hier. Nicht nur in Afrika, auch in unseren Breiten können Heuschrecken zur Plage werden, was vielleicht an der großen Anpassungsfähigkeit der Tiere liegt.

Auf Heuschrecken-Suche im Raum Karlsruhe

Denn Heuschrecken ernähren sich als reine Vegetarier von Blattläusen, Schnecken und Kartoffelkäferlarven. Sie sind aber auch eine wichtige Nahrungsquelle für an Land lebende Tiere, da sie viel Eiweiß enthalten. Gerade in jüngster Zeit finden immer wieder Exkursionen in die Umgebung statt, um nach Heuschrecken Ausschau zu halten. So wurden allein in Baden-Württemberg rund siebzig verschiedene Arten gefunden. Die Exkursionen der Mitglieder der AG Heuschrecken bieten die Möglichkeit, einzelne, besonders seltene Arten näher zu betrachten. Die letzte Exkursion fand am 6. August vom Öko Mobil aus mit Juliane Zimmermann in Daxlanden statt.

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Am 4. September fand eine weitere Abendführung mit Dr. Slobodan Ivkovic im Karlsruher Schlossgarten statt. Zusammen mit dem Naturschutzzentrum Karlsruhe Rappenwört geht es zwei Stunden lang auf die Suche nach heimischen Heuschrecken. Von einer extremen Heuschrecken-Plage kann man in Karlsruhe und Umgebung zwar noch nicht sprechen, wohl aber von ungewöhnlich vielen seltenen Tieren, die in letzter Zeit in großer Zahl zu sehen und vor allem zu hören sind. Auch wenn die Heuschrecken mancherorts im Zuge einer Plage große Schäden angerichtet haben, ist dies bei uns noch nicht der Fall.