Viele wollen weg: Immer mehr Einwohner verlassen Karlsruhe

menschen wandern aus
Symbolbild

Karlsruhe Insider: Bevölkerungsentwicklung.

Die Zahl der Bewohner von Karlsruhe stieg lange Jahre kontinuierlich an. In den letzten Jahren allerdings zeichnet sich eine rückläufige Entwicklung ab. So hatten zum 31. Dezember 2021 lediglich noch 297.664 Menschen ihren festen Wohnsitz in der Fächerstadt. Unter dem Strich ist das im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang der Einwohnerzahl von 0,7 Prozent .

Im Jahr 2015 wohnten noch 307.755 Menschen in Karlsruhe. Ist die zweitgrößte Stadt in Baden-Württemberg nach Stuttgart auf dem berühmten absteigenden Ast? Ein Blick auf die Zahlen der Stadtentwicklung offenbart einige Besonderheiten.

Einwohnerzahlen seit 1946

Tatsächlich ging es für das kriegsgebeutelte Karlsruhe lange Zeit immer nur steil bergauf. Im Jahr 1975 wurde dann sogar endlich die 250.000-Einwohner-Grenze  „geknackt“. In den 90er Jahren folgte ein erneuter Bevölkerungsschub. 1995 leben 275.700 Menschen in Karlsruhe. Dies hatte seinen Ursprung in der Nachwendezeit. Da es den „Eisernen Vorhang“ nicht mehr gab, kamen viele Menschen aus Polen und der ehemaligen Sowjetunion in die Stadt, vielfach handelte es sich um Aussiedler.

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Auch danach ging es weiter steil bergauf, im Zeitraum 2000 bis 2015 wurde der bisherige Höchststand erreicht. Karlsruhe zählte ganze 300.000 Einwohner. Doch dann kehrte sich die Situation plötzlich um.

Entwicklung der Einwohner ab 2021

Im Jahr 2021 befindet sich Karlsruhe wieder auf einem Stand wie Mitte der 90er Jahre. Experten zufolge hängt Der deutliche Rückgang der Bevölkerung mit mehreren Faktoren zusammen. So seien im Jahr 2021 immer mehr jüngere Leute aus Deutschland ausgewandert, allerdings habe es auch einen Zuwachs durch Flüchtlinge gegeben. Doch dieser habe die Abwanderungszahlen nicht ausgleichen können. Ähnlich ist dies auch in Bezug auf die Corona-Pandemie zu dieser Zeit. Zwar habe es zahlreiche Geburten geben, doch durch die Zahl der Sterbefälle sei der Trend insgesamt rückläufig gewesen.

Wie sich die Karlsruher Einwohnerzahl künftig entwickelt, bleibt also abzuwarten. Es zeichnet sich aber auch ab, dass die Stadt insgesamt für die Bewohner attraktiver werden muss, um einer weiteren Abwanderung entgegenzuwirken.