Leerstehende Geschäfte: Karlsruher Innenstadt immer unattraktiver

In der Karlsruher Innenstadt tummeln sich zahlreiche Menschen an einem verkaufsoffenen Sonntag. Im Hintergrund stehen gelbe Sonnenschirme, die offensichtlich zu einem Lokal gehören und die Vorbeigehenden zum Verweilen einladen.
Symbolbild © imago/Carmele/tmc-fotografie.de

In letzter Zeit mussten wir immer wieder über Schließungen berichten. Die Karlsruher Innenstadt wird dadurch wohl immer unattraktiver. Mittlerweile macht sich wohl auch die Stadtverwaltung ihre Gedanken.

Wer in letzter Zeit durch die Innenstadt und die Kaiserstraße gegangen ist, dem bietet sich ein teilweise trauriges Bild. Allein in der zentralen Lage der Kaiserstraße stehen mittlerweile mehr als fünfzehn Geschäfte leer. Und auch die Stadtverwaltung ist über die aktuelle Entwicklung nicht sonderlich erfreut.

Karlsruher Innenstadt immer unattraktiver

Wo ein Geschäft im Einzelhandel schließt, eröffnet immer häufiger ein Nachfolger aus der Gastronomie. Das führt zu einer gewissen Einseitigkeit, die nicht jedem gefällt. So haben wir in letzter Zeit häufiger über Neueröffnungen von Imbissen und Restaurants berichtet als über Ladenkonzepte. Grundsätzlich kann man die Nutzung von Gewerbeflächen steuern, aber nicht erzwingen. Für viele Immobilieneigentümer ist es dann besser, die Gewerbeimmobilie schnell zu vermieten, als sie leer stehen zu lassen. Denn die Gebäude, die oft mit dem Leerstand zu kämpfen haben, gehören nicht der Stadt. Erst kürzlich berichteten wir über das Haus des Schnäppchens, das mit seiner aggressiven Werbung vielen ein Dorn im Auge ist. Aber hier sind einigen die Hände gebunden.

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Besorgniserregende Entwicklung in Karlsruhes City

Im Kern hat der Einzelhandel ein entscheidendes Problem. Die hohen Fixkosten für Personal, Energie und Miete sind entscheidende Nachteile gegenüber dem Online-Handel. Und nicht zuletzt seit Corona bevorzugen viele Menschen eher den Kauf im Internet, um Preise zu vergleichen und alles schnell online zu bestellen. Auch wegen der vielen Baustellen findet man nur selten den Weg in die Karlsruher Innenstadt, die für viele Menschen immer unattraktiver wird. Das Netz setzt schließlich auch die Unternehmer unter Druck, die dadurch ihre Geschäfte schließen müssen. Weitere Traditionsgeschäfte in der Karlsruher Innenstadt haben ihre Schließung angekündigt, weil die Inhaber in Rente gegangen sind und keinen Nachfolger gefunden haben. Dies ist eine Entwicklung, die nicht erfreulich ist, der man aber kaum etwas entgegensetzen kann.