“Krisen-Modus”: Karlsruhe bereitet sich auf großen Blackout vor

Ein Luftbild von Karlsruhe bei Nacht, die Fächerstadt mit Straßenbeleuchtung. Die Lichter sind angeschaltet in den Wohnungen und Häuser, in denen die Bürger der Fächerstadt leben.
Symbolbild © imago/Peter Sandbiller

Angesichts der anspannten Lage in Baden-Württemberg, muss sich Karlsruhe auf den großen Blackout vorbereiten. Die katastrophalen Folgen der Überschwemmung haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, präventiv zu handeln.

Die Überschwemmungen in der gesamten Region und die zum Teil heftigen Unwetter haben zu einem Umdenken geführt. Angesichts der sich zuspitzenden Lage will sich Karlsruhe auf den großen Blackout vorbereiten. Einige Gemeinden im Umland hat es besonders hart getroffen – sie kämpfen unermüdlich.

Karlsruhe bereitet sich auf großen Blackout vor

In vielen Dörfern und Ortschaften fiel wegen des Hochwassers mehrfach der Strom aus und die Menschen saßen im Dunkeln. Dieser Zustand dauerte lange an und führte zu vielen Problemen. Ein großes Umspannwerk stand unter Wasser und 30.000 Haushalte saßen im Dunkeln. Auf einen solchen Blackout sind die wenigsten eingestellt. Deshalb bereitet sich Karlsruhe jetzt auf den großen Blackout vor.

Vorbereitet auf die Katastrophe

Bei einem großflächigen Stromausfall kann die Situation schnell sehr kritisch werden, auch die öffentliche Sicherheit ist betroffen. Bei der Versorgung von Schwerkranken kann es schnell um Leben und Tod gehen. Glaubt man den Betreibern der Übertragungsnetze, so scheint es um die Sicherheit der Umspannwerke und die Versorgung der Bürger mit Strom relativ gut bestellt zu sein. Doch gerade öffentliche Institutionen und kritische Einrichtungen müssen für den Ernstfall vorsorgen, um keine unnötigen Risiken einzugehen.

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Bundesweite Institutionen im Zugzwang

Inzwischen ist die Vorbereitung sogar gesetzlich vorgeschrieben – in der KRITIS-Verordnung. Deutschland ist verpflichtet, dieses Gesetz 2025 vorzulegen. Nur so können im Ernstfall bundesweit einheitliche Mechanismen greifen und entsprechende Entscheidungen getroffen werden. Es gibt Stimmen, die ein mangelndes Bewusstsein für eine solche Gefahrensituation beklagen. Oft wird erst gehandelt, wenn bereits Menschen zu Schaden gekommen sind. Deshalb bereitet sich Karlsruhe auf den großen Blackout vor.

In einigen Kreisen kommt bereits Satelliten-Telefonie durch den Katastrophenschutz zum Einsatz, um die Telefonverbindungen weiter aufrechtzuerhalten. Die aktuellen Vorkehrungen bedeuten im Umkehrschluss aber nicht, dass es zu einem flächendeckenden Stromausfall in den nächsten Wochen und Monaten kommen wird. Für den schlimmsten Fall möchte man darauf aber vorbereitet sein.