Karlsruher Straßenbahnen setzen jetzt auf Klimaschutz

Einige Fahrgäste stehen an der U-Bahn Haltestation der Karlsruher Kombilösung und warten auf die Bahn. Die Bahnstation wirkt sehr modern und rein und sauber und sicher. Es sind Neonlichter von oben zu sehen und es ist sehr hell.
Symbolbild © imago/Arnulf Hettrich

Eine ungewöhnliche, aber wichtige Entwicklung tut sich gerade in Baden-Württemberg. Die Karlsruher Straßenbahnen setzen sich für Klimaschutz ein. Ihr konkretes Programm und die Ziele sehen vielversprechend aus.

Für den Klimaschutz setzen sich immer mehr Betriebe und Firmen ein, doch nun auch die Karlsruher Straßenbahnen? Das wirkt ungewöhnlich, hat doch einen ernsten und guten Hintergrund, an dem sich andere Verkehrsverbünde in Deutschland durchaus ein Beispiel nehmen könnten.

Schienenverkehr soll wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in Karlsruhe leisten

Es erreichen uns gute Nachrichten aus dem Süden. Im Jahr 2023 haben die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) beachtliche Fortschritte im Bereich Klimaschutz erzielt. Denn ihre emissionsfreien Tram- und Stadtbahnen werden vollständig mit erneuerbarer Energie betrieben. So konnte man unglaubliche 33.500 Tonnen CO₂ einsparen. Diese beeindruckende Einsparung unterstreicht die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs im Kampf gegen den Klimawandel. Während der Verkehrssektor in Deutschland aber insgesamt deutlich mehr CO₂ ausstößt als erlaubt, setzen die VBK und AVG somit ein starkes Zeichen dafür, dass umweltfreundlicher Verkehr bereits Realität ist.

Schon seit 2017 nutzen beide Unternehmen ausschließlich Ökostrom, der vorwiegend aus skandinavischer Wasserkraft und fester Biomasse stammt. So garantiert dieser Schritt nicht nur emissionsfreie Fahrten im lokalen Umfeld, sondern sichert auch eine positive Umweltbilanz. Der Gesamtverbrauch im vergangenen Jahr liegt bei 109 Millionen Kilowattstunden grünem Strom. Eine stolze Marke für VBK und AVG und ihr konsequentes Engagement für eine nachhaltige Mobilität in der Region.

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Der Vergleich von Auto und Stadtbahn offenbart Interessantes

Ein direkter Vergleich zwischen Individualverkehr und öffentlichem Schienenverkehr zeigt deutliche Vorteile für die Tram- und Stadtbahnen. Denn während ein Pkw pro Personenkilometer durchschnittlich 166 Gramm CO₂ ausstößt, liegt der Wert bei der Straßen- und Stadtbahn lediglich bei 63 Gramm. Und genau dieser erhebliche Unterschied macht deutlich, wie stark die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen kann. Zudem transportiert eine Stadtbahn bis zu 200 Fahrgäste gleichzeitig. Bekannterweise schafft das ein Pkw nicht, der maximal fünf Personen fasst. Auch das betont also zusätzlich die Effizienz der Schienenfahrzeuge.

Angesichts der dringend notwendigen Emissionsreduktionen im Verkehrssektor zeigt Karlsruhe nun, dass nachhaltige Mobilitätslösungen nicht nur möglich, sondern bereits erfolgreich umgesetzt sind. Die konsequente Nutzung von Ökostrom durch die VBK und AVG seit 2017 macht sie zu Vorbildern für andere Städte und Regionen, die ihre Klimaziele erreichen und den CO₂-Ausstoß signifikant senken wollen.