Hilfspaket: Millionen Euro für die sterbende Karlsruher Innenstadt

Geschäfte in der Karlsruher Innenstadt
Foto: Thomas Riedel

Leere Geschäfte und kaum shoppende, die Karlsruher Innenstadt ist wohl so unattraktiv wie noch nie.

Ohne Votum, aber mit großer Zustimmung der Fraktionen zu den geplanten Maßnahmen der Verwaltung, wurde ein Antrag der SPD zum Thema „Lebendige Innenstadt“ als erledigt betrachtet. Gefordert wurde darin unter anderem, dem Förderaufruf „Lebendige Zentren“ des Bundes nachzukommen.

Die dazu nötige „Interessensbekundung hat die Stadt Karlsruhe fristgerecht über ein Volumen von rund fünf Millionen Euro abgegeben. Damit wäre der maximale Förderrahmen für die Projektlaufzeit bis Ende August 2025 voll ausgeschöpft“, teilte die Verwaltung in ihrer Stellungnahme zum Antrag mit. Die Inhalte seien „mit den relevanten Dienststellen“ abgestimmt und aus übergeordneten Strategien, wie etwa dem IQ-Korridorthema „Zukunft Innenstadt“, abgeleitet worden. Der von der Kommune beizusteuernde Eigenanteil betrage 740.000 Euro, wovon 240.000 Euro aus sogenannten Verfügungsfonds stammen werden, also Budgets für Maßnahmen, die zusammen mit den Quartiersakteuren erarbeitet werden.

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Neue Funktionen der City

Weitere Anliegen des Antrags waren die Prüfung einer möglichen Förderung von „inhabergeführten Einzelhandelsgeschäften“ und die Ansiedlung von „Dienstleistungen und Beratungszentren“. Dazu führte die Verwaltung aus, dass sich Innenstädte „in einem durch die Corona-Pandemie beschleunigten Strukturwandel“ befänden, der dazu führe, dass die „Bedeutung der Handelsfunktion“ zugunsten der „Multifunktionalität“ zwar zurückgehen aber immer noch eine bedeutende Rolle spielen werde, weshalb „das Thema ‚Gründung im Einzelhandel‘ im Rahmen der Konzeptionierung“ mitgedacht werde.

Der Strukturwandel sei auch im „City Gutachten identifiziert“ worden, und deshalb wurden „im Rahmen „des Aktionsplans City 2020-2026“ Maßnahmen entwickelt, „um multifunktionale Nutzungen in der Innenstadt zu etablieren“, so die Stadt weiter. Die Beseitigung von Leerständen sei jedoch auch von den Immobilieneigentümern abhängig, weshalb an einem Austausch mit den Akteuren gearbeitet werde.