Drama: Freizeit-Attraktion in Karlsruhe muss unverzüglich schließen

Ein rotes Schild mit der weißen Aufschrift "geschlossen" hängt an einer Kette in einem Schaufenster oder einer gläsernen Tür und verweist darauf, dass sich der Laden gerade außerhalb der Öffnungszeiten befindet und Kunden und Gäste nicht eintreten können.
Symbolbild © istockphoto/Corinna71

Der Sommer ist vor allem die Zeit für Spaß und ein reiches Kulturangebot mit Freunden und der Familie. Dieses ist in Karlsruhe aber nun gefährdet, denn eine Freizeit-Attraktion muss traurigerweise schließen.

Zur Zerstreuung und für das reichhaltige kulturelle Angebot zieht es die Karlsruher vor allem am Wochenende in die Stadt. Doch nun muss in Karlsruhe eine beliebte und viel besuchte Freizeit-Attraktion schließen.

Die Sparmaßnahmen am Theater und ihre Folgen

Das Kammertheater Karlsruhe muss vorübergehend seine Pforten schließen. Aufgrund von Sparmaßnahmen der Stadt bleibt die Hauptspielstätte in der Herrenstraße bis Ende Juni geschlossen. Doch betreffen die finanziellen Einschnitte nicht nur das K1, sondern auch andere Kulturinstitutionen in Karlsruhe. Erst im November letzten Jahres beschloss die Stadt Karlsruhe, die Zuschüsse für das Kammertheater drastisch zu kürzen. Die Kürzungen belaufen sich für das Jahr 2024 auf 75.000 Euro und sollen im Jahr 2025 sogar auf 100.000 Euro steigen.

Die Zuschüsse wurden um 50 Prozent reduziert. Durch diese finanziellen Einschnitte kann das Theater nur einen stark eingeschränkten Spielplan anbieten, was zu weniger Zuschauern und damit auch zu geringeren Einnahmen führt. Die Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Sparprogramms der Stadt, die sich derzeit einem Schuldenberg in Milliardenhöhe gegenübersieht. Ursprünglich war eine generelle Kürzung der Zuschüsse um 1,5 Prozent für alle Kulturinstitutionen geplant, was zu Protesten und einem offenen Brief aus der Kulturszene führte. Letztendlich wurden die Kürzungen jedoch teilweise umgesetzt, wobei neben dem Kammertheater auch das Badische Staatstheater betroffen ist.

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Zukunftsaussichten und Hoffnungsschimmer für die Theaterszene

Das Kammertheater plant, den Betrieb im K1 Ende Juni wieder aufzunehmen. Allerdings könnten weitere Schließungen folgen. Bernd Gnann, der Leiter des Kammertheaters, prognostiziert bereits, dass das Theater im Jahr 2025 für insgesamt vier Monate geschlossen bleiben könnte, um die finanziellen Defizite auszugleichen. In dieser Zeit wird aber zumindest das kleinere K2 in der Kreuzstraße ein aktives Bühnenprogramm anbieten.

Trotz der düsteren Aussichten gibt es auch positive Nachrichten. Gnann ist optimistisch, dass das Theater ab Juli wieder voll ausgelastet sein wird. Diese Hoffnung basiert auf der bisherigen Resonanz und der treuen Unterstützung der Theaterbesucher. Die aktuelle Schließung und die reduzierten Aktivitäten sollen helfen, die finanzielle Lage des Theaters zu stabilisieren. Vor diesen Herausforderungen steht aber nicht nur das Kammertheater, sondern auch viele weitere Kulturinstitutionen.