Ausverkauf hat begonnen: Karlsruher Majolika wohl vor dem Aus

Auf einer Anrichte in einem Geschäft stehen Keramikstücke zum Verkauf. Die Kunden können sich das Geschirr ansehen und käuflich erwerben.
Symbolbild © imago/Karo

Die traditionsreiche Karlsruher Majolika steht vor dem Aus. Derzeit freuen sich die Bürger über besonders attraktive Schnäppchen. Doch die Trauer über das bevorstehende Ende der Keramikmanufaktur überwiegt.

Die vor über 100 Jahren gegründete traditionsreiche Karlsruher Majolika steht vor dem Aus. Zum Teil kostbare Einzelstücke werden extrem im Preis reduziert. Viele können in diesen Tagen ein Schnäppchen machen.

“Alles muss raus”: Karlsruher Majolika vor dem Aus

Immer wieder mussten wir berichten, wie schwer es die Karlsruher Majolika hat, sich wirtschaftlich zu behaupten. Nun sieht es trotz Zuschüssen von offizieller Seite wirklich nicht mehr gut aus. Das mag auch daran liegen, dass eine Übernahme durch einen finanzstarken Investor geplatzt ist. Seit Ende Mai ruht die Produktion. Jetzt geht es nur noch darum, die Restbestände zu verkaufen und die Lager zu räumen. Donnerstags von 11:30 bis 17 Uhr können Kunden im Sortiment stöbern. Die Preise beginnen ab 5 Euro aufwärts, so viel kostet zum Beispiel ein Untersetzer für Getränke.

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Auch die Frustration unter den Mitarbeitern war groß, nachdem das Unternehmen, das so lange ein fester Bestandteil der Stadt und der gesamten Region war, geschlossen wurde. Heute arbeiten nur noch vier Mitarbeiter in der Firma. Die letzten Angestellten werden zum 31. Dezember 2024 gekündigt. Genauso wie die Kunden sind sie enttäuscht, dass die Majolika in Karlsruhe schon bald der Vergangenheit angehört.

Seit Jahren ein Zuschussbetrieb – jetzt ist Schluss

In dem ganzen Projekt steckte über die Jahre viel Herzblut. Das spürt man noch heute. Umso größer ist die Enttäuschung, dass der Manufaktur zuletzt wohl die Unterstützung im Gemeinderat gefehlt hat, um einen Weiterbetrieb zu ermöglichen. An dieser Stelle muss aber auch gesagt werden, dass die Majolika in Karlsruhe seit Jahren ein Zuschussbetrieb war. Was mit den leer stehenden Räumen in Karlsruhe geschehen wird, ist derzeit noch offen. Es gibt noch keine konkreten Vorstellungen. Bis dahin bleiben ein wenig Wehmut und die Erinnerung an die letzten Öffnungstage.